12.1.2010
Erste Privatsenderförderung
Kommerzielle Privatsender erhalten zunächst 5 Millionen pro Jahr, nicht kommerzielle 1 Million – für Inhalte im öffentlichen Interesse, im weiteren Sinne. Das Fördervolumen steigt bis 2024 auf 25 Millionen für kommerzielle und 6,25 Millionen für nichtkommerzielle Kanäle.
12.1.2010
12.1.2010
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1.4.2004
Erste Förderung aus Fernsehfonds
Der Fernsehfonds fördert erstmals im April 2004 TV-Produktionen in Österreich mit zunächst 7,5 Millionen Euro – Serien, Filme, Dokus. 2009 wird er auf 13,5 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt.
1.4.2004
1.4.2004
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2.7.1975
Presseförderung und Parteienförderung beschlossen
Am 2. Juli 1975, die SPÖ regiert alleine, beschließt der Nationalrat die Parteienförderung und, wohl auch zur Besänftigung der Zeitungen, die Presseförderung. Die Parteienförderung steigt danach deutlich stärker. Ab 2010 kommen aber viele neue Medienförderungen dazu.
2.7.1975
2.7.1975
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10.7.1974
Neues ORF-Gesetz, um ORF-General Bacher loszuwerden
Der Nationalrat beschließt am 10. Juli 1974 einstimmig das Bundesverfassungsgesetz Rundfunk über Unabhängigkeit und Objektivität. Allein die SPÖ beschließt das Rundfunkgesetz mit neuem Aufsichtsgremium und vorzeitig beendeter Amtszeit von ORF-General Gerd Bacher.
10.7.1974
10.7.1974
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5.7.2001
Neues ORF-Gesetz, um ORF-General Weis loszuwerden
ÖVP und FPÖ lösen ORF-Chef Gerhard Weis per Gesetz ein Jahr früher ab. Neu: Politiker:innenverbot im ORF-Stiftungsrat. Publikum darf 6 von 36 Publikumsräten per Fax wählen (SPÖ faxt am erfolgreichsten). 2011 hebt der Verfassungsgerichtshof die Faxen auf.
5.7.2001
5.7.2001
heute
2.1.2023
Fisa+ fördert internationale Produktionen in Österreich
Ab 2023 fördert das Austria Wirtschaftsservice AWS Produktionen für Kino, TV, Streaming in Österreich mit 30 Prozent der Produktionskosten plus Ökobonus. Im ersten Halbjahr 2023 werden 25 Millionen ausgeschüttet. 13,5 Millionen Euro pro Jahr hat hat der Fernsehfonds der RTR.
2.1.2023
2.1.2023
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8.8.2025
Europäisches Medienfreiheitsgesetz
Der European Media Freedom Act tritt bis 8. August 2025 schrittweise in Kraft. Das Management von öffentlich-rechtlichem Rundfunk darf nur nach klar definierten, objektiven, verhältnismäßige Kriterien bestellt und abberufen werden. Medieneigentum und öffentliche Werbebuchungen sind transparent zu machen.
8.8.2025
8.8.2025
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1.9.2025
Informationsfreiheitsgesetz tritt in Kraft
Mit 1. September 2025 tritt das neue Informationsfreiheitsgesetz in Kraft mit neuen Informations- und Auskunftsrechten gegenüber Behörden. Es ist das letzte in der westlichen Welt.
1.9.2025
1.9.2025
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31.3.2025
ORF-Gremienbestellung außer Kraft
Mit 31. März 2025 setzt der Verfassungsgerichtshof Besetzungsregeln für ORF-Stiftungsräten der Bundesregierung und des ORF-Publikumsrats außer Kraft. Bis Ende März 2025 kann die neue Regierung neue Stiftungsräte bestellen. Bis zu einem neuen ORF-Gesetz bleiben bisherige Räte im Amt.
31.3.2025
31.3.2025
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1.1.2024
Öffentliche Werbung ohne Ausnahmen zu melden
ÖVP und Grüne streichen mit 1. Jänner 2024 Ausnahmen von der Meldepflicht für Werbebuchungen öffentlicher Unternehmen. Daraufhin wird vielfach mehr Werbevolumen gemeldet: 196,5 Millionen im ersten Halbjahr 2024. Im gesamten Jahr 2023 wurden rund 193 Millionen gemeldet.
1.1.2024
1.1.2024
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7.5.2024
Qualitätsjournalismusförderung startet mit 40 Millionen
Weil die EU-Prüfung ein bisschen länger dauerte als geplant wird die neue Medienförderung für Zeitungen und textbasierte Onlinemedien 2024 gleich zweimal vergeben – für 2022 und 2023 mit je rund 20 Millionen Euro.
7.5.2024
7.5.2024
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30.12.2023
Letzte Parteitageszeitung Volksblatt wird eingestellt
Am 30. Dezember 2023 erscheint Österreichs letzte Parteitageszeitung Volksblatt der ÖVP Oberösterreich zum letzten Mal gedruckt. Der Parteiverlag macht online und mit einem Gratismonatsmagazin weiter, das nun Volksblatt-Magazin heißt.
30.12.2023
30.12.2023
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5.10.2023
Verfassungsgerichtshof hebt ORF-Gesetz zu Gremien auf
Der Verfassungsgerichtshof hebt im Oktober 2023 die Regeln für die Besetzung der ORF-Gremien im ORF-Gesetz teilweise auf – wirksam mit Ende März 2025. Das Höchstgericht hält zudem fest: Österreich muss öffentlich-rechtlichen Rundfunk etwa in aktuellem Umfang garantieren und finanzieren.
5.10.2023
5.10.2023
heute
30.6.2023
Staatliche Wiener Zeitung eingestellt
Die staatliche Wiener Zeitung, bisher finanziert aus Pflichtveröffentlichungen von Firmen, wird auf Papier eingestellt. ÖVP und Grüne beschlossen jährlich 16,5 Millionen Euro aus dem Bundesbudget, davon 7,5 für das Onlineportal WZ.at.
30.6.2023
30.6.2023
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10.8.2021
Roland Weißmann wird zum ORF-General ab 2022 bestellt
Die ÖVP hat im ORF-Stiftungsrat die Mehrheit, und die entscheidet Anfang August 2021 über die Ablöse des seit 2007 amtierenden Langzeitgenerals und Sozialdemokraten Alexander Wrabetz an der ORF-Spitze durch den bisherigen Vize-Finanzdirektor und Chefproducer Roland Weißmann.
10.8.2021
10.8.2021
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30.6.2022
Verfassungsgerichtshof hebt ORF-Finanzierung über GIS auf
Verfassungswidrig ist: Für wesentliche Nutzungsmöglichkeiten wie Streaming wird keine GIS-Gebühr fällig. Das Höchstgericht hält Ende Juni 2023 zudem fest: Der Gesetzgeber muss für die Finanzierung von öffentlich-rechtlichem Rundfunk sorgen.
30.6.2022
30.6.2022
heute
22.11.2022
Digitaltransformationsförderung startet mit 54 Millionen
Die EU hatte Einwände, also dauerte es etwas länger, bis die großteils projektbezogene Digitalisierungsförderung für bestehende Medienhäuser starten kann. Im ersten Jahr 2022 gibt es deshalb angestaute 54 Millionen Euro, danach jährlich 20.
22.11.2022
22.11.2022
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9.10.2021
Kurz tritt wegen Umfrage- und Inseratenaffäre zurück
Im Oktober 2021 gibt Kurz nach dem Bekanntwerden von Ermittlungen und Hausdurchsuchungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Sachen Inserate und Umfragen seine Politjobs als Bundeskanzler und bald darauf auch als ÖVP-Chef ab. Alle Betroffenen betonen ihre Unschuld.
9.10.2021
9.10.2021
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19.11.1985
Medienpolitikdeal 1 von ORF und Verlegern über TV/Radio
ORF und Verleger (VÖZ) vereinbaren Medienpolitik: Drei Jahre kein privates Radio oder TV; nicht mehr Werbung und keine regionale TV-Werbung im ORF. Keine weiteren Radiofrequenzen für den ORF über 100 MHz, keine weiteren ORF-Magazine. Dafür wird TV-Werbung im ORF an Sonn- und Feiertagen erlaubt. Die Politik setzt um.
19.11.1985
19.11.1985
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1.4.2001
Erste Medienbehörde, noch nicht unabhängig
ÖVP und FPÖ setzen mit 1. April 2001 erstmals eine Medienbehörde ein, mangels SPÖ-Zustimmung dem Kanzler weisungsgebunden. Das Verfassungsgerichts hat die alte Behörde und ihre Radiolizenzen wieder gekippt. Erster Leiter: Rundfunkrechtler Hans Peter Lehofer.
1.4.2001
1.4.2001
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1.8.2001
Österreich erlaubt erstmals Privat-TV über Antenne
Das Privatfernsehgesetz der ÖVP-FPÖ-Regierung tritt am 1. August 2001 in Kraft. Österreich erlaubt als letztes Land Europas privates Fernsehen über Antenne, auch bundesweit. Parallel beschließen ÖVP und FPÖ ein neues ORF-Gesetz, mit dem sie ORF-General Gerhard Weis vorzeitig ablösen.
1.8.2001
1.8.2001
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11.12.1987
Medienpolitikdeal 2 ORF/Verleger: Kein neuer TV-Kanal
ORF und VÖZ vereinbaren Medienpolitik: Kein neuer TV-Kanal für ORF oder Private bis 1995, nicht mehr Werbezeit für ORF. Privatradio sollen nur Zeitungen nur regional machen dürfen; also keine nationale Konkurrenz für Ö3. So wird Privatradio viel später tatsächlich starten. Aber nicht der ORF-Aufsichtsrat, wie 1987 vereinbart, wird Privatlizenzen vergeben.
11.12.1987
11.12.1987
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16.6.1993
Politikdeal 3 ORF/Verleger: ORF-Werbung verdoppelt
Schrittweise bis 2001 42 statt 20 Minuten Werbung pro ORF-Fernseh-Kanal und Tag, ab 2000 fast ein Drittel mehr ORF-Radiowerbezeit. Der ORF verzichtet auf regionale Werbung in TV und nationalen Radios. Regionale Radiowerbung wird beschränkt. Dafür wird Verleger-Privatradio langsam konkreter.
16.6.1993
16.6.1993
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24.11.1993
ORF-Monopol verletzt Menschenrechtskonvention
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet: Österreichs Rundfunkmonopol verletzt das Recht auf freie Meinungsäußerung. Beschwerde erhob auch FPÖ-Chef Jörg Haider. Privat-TV im Kabel ist erlaubt – aber ohne Werbung und nur Standbilder. Privatradiogesetz in Vorbereitung.
24.11.1993
24.11.1993
heute
14.6.1984
Mehr Mandate für Bundesregierung im ORF-Kuratorium
Die Bundesregierung (SPÖ/FPÖ) erhöht ihre Mandate von bisher 4 auf 9 im ORF-Entscheidungsorgan, das damals Kuratorium und ab 2001 Stiftungsrat heißt. Bis dahin bestellten Bundeskanzler und die Minister für Finanzen, Verkehr und Unterricht/Kunst je ein Mitglied.
14.6.1984
14.6.1984
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31.1.2008
EU-Beihilfeverfahren gegen GIS des ORF
Die EU-Kommission eröffnet nach Beschwerden von VÖZ, VÖP, Sky ein Verfahren gegen die GIS-Gebühr des ORF als wettbewerbswidrige Beihilfe. Das Verfahren endet mit einem Kompromiss und einem neuen ORF-Gesetz 2010. Der ORF darf GIS nur für (präzisierten) öffentlichen Auftrag verwenden.
31.1.2008
31.1.2008
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19.7.2010
ORF-Gesetz nach EU-Verfahren – TVthek, ORF 3, Sport Plus
Das EU-Behilfenverfahren wegen der GIS-Gebühr erfordert neues ORF-Gesetz. Der ORF darf GIS nur verwenden, um seinen Auftrag zu erfüllen. Die Medienbehörde Kommaustria beaufsichtigt nun auch ihn. Der ORF darf eine TVthek und die Spartensender ORF 3 und ORF Sport Plus starten.
19.7.2010
19.7.2010
heute
1.10.2010
Medienbehörde KommAustria wird unabhängig
Die Medienbehörde Kommaustria wird mit Verfassungsänderung weisungsfrei gestellt. Statt einem Behördenleiter zunächst 5 Mitglieder als Kollegialorgan, nominiert von Bundesregierung und Hauptausschuss, bestellt vom Bundespräsidenten. Sie beaufsichtigt nun auch den ORF.
1.10.2010
1.10.2010
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1.6.1977
Gesetz: Ausländische Programme in Österreich nur zeitgleich und unverändert in Kabelnetzen
Ein neues Gesetz für Kabelnetze tritt in Kraft, es verpflichtet die Betreiber, ausländische Programme nur zeitgleich und unverändert zu übernehmen.
1.6.1977
1.6.1977
heute
30.7.1993
Privat-TV erlaubt – aber nur Standbilder ohne Werbung
Österreich erlaubt mit einer Novelle der Rundfunkverordnung Privatfernsehen. Aber nur im Kabel, nur Standbilder und ohne Werbung. Die Verbote von Bewegtbild und Werbung wird der Verfassungsgerichtshof in den nächsten Jahren aufheben.
30.7.1993
30.7.1993
heute
30.6.1999
Medienpolitikdeal 4 von ORF und VÖZ – kommt so nicht
Statt Privat-TV täglich eine Stunde regionales Verleger-TV in ORF 2. Letzte freie TV-Frequenzen an den ORF für Digital-TV. Keine regionale TV-Werbung im ORF, weniger Sonderwerbung. ORF und Verleger vermarkten Onlinewerbung gemeinsam. Die ÖVP/FPÖ-Regierung ab 2000 machen es anders.
30.6.1999
30.6.1999
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12.10.1964
Rundfunkvolksbegehren gegen Parteienproporz im ORF
Österreichs unabhängige Zeitungen initiieren ein Volksbegehren gegen den Parteieneinfluss im ORF; die Regierungskoalition von ÖVP und SPÖ wollte sämtliche ORF-Posten schwarz-rot besetzen. Österreichs erstes Volksbegehren erhält von 5. bis 12. Oktober 832.353 Unterschriften, es ist auch heute noch eines der erfolgreichsten. Der Nationalrat schubladisiert die Anliegen.
12.10.1964
12.10.1964
heute
1.1.1967
Neues Rundfunkgesetz für ORF
Die ÖVP-Alleinregierung unter Kanzler Josef Klaus setzt ein neues Rundfunkgesetz um, die Basis für die Neuaufstellung des ORF unter dem Journalisten Gerd Bacher. Der konzipiert eine moderne, journalistisch ungewohnt unabhängige Rundfunkanstalt in seinem Naturell entsprechender Größe. 1974 wird SPÖ-Kanzler Bruno Kreisky den eigensinnigen ORF-Alleinherrscher Bacher mit einem neuen Rundfunkgesetz abservieren.
1.1.1967
1.1.1967
heute
27.3.2025
Umbau der ORF-Gremien, ORF-Beitrag eingefroren
ÖVP, SPÖ, Neos beschließen einen kleinen Umbau der ORF-Gremien nach Minimalanforderungen des Verfassungsgerichtshofs, der Besetzungsregeln aufgehoben hat. Mit Juni 2025 werden Publikumsrat und vor allem Stiftungsrat damit neu bestetzt und die SPÖ dort wieder etwa gleich stark wie die ÖVP. 2026 wird ein:e General:in bestellt. Der ORF-Beitrag darf nun weitere 3 Jahre nicht erhöht werden.
27.3.2025
27.3.2025
heute