Medienmenschen

Doroteja Gradištanac (ORF)

Doroteja Gradištanac (Dodo Roščić) führt seit 2022 FM4. Medienminister Andreas Babler (SPÖ) liegt viel an dem Sender, wie er mehrfach bekundet hat.
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Autor:in
Harald Fidler
Zuletzt aktualisiert
July 16, 2025

Warum ist das wichtig?

  • Der ORF ist Österreichs weitaus größter Medienkonzern mit rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz, der Großteil aus ORF-Beiträgen. Und der ORF steht als öffentlich-rechtliches Unternehmen unter öffentlicher Kontrolle – und unter besonderer Aufmerksamkeit der jeweiligen Regierungspolitik.
  • FM4 ist Medienminister Andreas Babler (SPÖ) erklärtermaßen wichtig.
  • 2026 wird die nächste ORF-Führung bestellt – Generaldirektor:in, Zentraldirektor:innen, Landesdirektor:innen und mehr.
  • Die SPÖ stellt den Vorsitzenden des Stiftungsrats, der das künftige Direktorium bestellt, und sie ist neben der ÖVP größte Fraktion dort.
  • Doroteja Gradištanac ist im ORF und darüber hinaus gut vernetzt.

Kontext: ORF

Mehr über Österreichs größten Medienkonzern ORF findest du hier.

Wer ist Doroteja Gradištanac, wer ist Dodo Roščić?

Geboren am 11. September 1972 in Belgrad, sie wuchs in Linz auf, ging nach Wien, um Vergleichende Literaturwissenschaften und Germanistik zu studieren.

Privatfernsehen, Ö3, Taxi Orange. Unter ihrem Spitznamen Dodo begann Doroteja Roščić als Moderatorin und Talkerin 1997 beim regionalen Privatsender Wien 1, aus dem später ATV hervorging. 1998 wechselte sie als Moderatorin zu Ö3, wo sie an der Seite von Hary Raithofer Österreichs Morgenshow Ö3 Wecker moderierte.

MIt FM4-Erfinder und Programmentwickler Mischa Zickler und Tobias Krause entwickelte Roščić das ORF-Realityformat Taxi Orange, ein Versuch, das damalige Containerfernseh-Erfolgsformat Big Brother in eine öffentlich-rechtliche Welt zu übersetzen. Taxi Orange dokumentierte die soziale Interaktion einiger junger Menschen in einem Wiener Vorort-Hof, die aber ihr Geld mit Taxifahren verdienen mussten.

Roščić moderierte Taxi Orange, später noch einige Chart- und Rankingshows des ORF, war aber schon ab 2000 Redakteurin in der TV-Programmentwicklung und ab 2008 in der Programmdirektion angesiedelt. 2012 bis 2021 leitete sie die Redaktion der TV-Entwicklungsabteilung, danach Formatentwicklung und Qualitätsmanagement.

Bewerbungen. 2018 bewarb sich die inzwischen verheiratete Doroteja Gradištanac für die Funktion der TV-Unterhaltungschefin und ging als Favoritin aus den Hearings hervor. Doch für die Funktion hatte sich auch der damalige ORF-Manager Roland Brunhofer (mit guten Connections insbesondere in die SPÖ) beworben, dem der damalige ORF-General Alexander Wrabetz zuvor schon andere ihm versprochene Jobs nicht gegeben hatte, weil andere Besetzungen Wrabetz gerade politisch sinnvoller erschienen. Wrabetz besetzte die Position des Unterhaltugnschefs vorerst einfach nicht.

2021 bewarb sie sich für die ORF-Landesdirektion Wien. Die Wiener SPÖ setzte auf den bisherigen Radio-Innenpolitikchef Edgar Weinzettl. Der gerade frisch bestellte ORF-General Roland Weißmann folgte ihrem Wunsch beim Vorschlag für Wien, im Burgenland indes hörte er nicht auf jenen von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

FM4-Chefin. Im Dezember 2021 schließlich bestellte noch der scheidende ORF-General Alexander Wrabetz Doroteja Gradištanac zur FM4-Chefin nach Monika Eigensperger ab 2022, in Abstimmung mit seinem Nachfolger Roland Weißmann.

Keine leichte Aufgabe, ein eigentlich für jüngere Menschen gedachtes, aber öffentlich-rechtlich als Alternative-Sender programmiertes Radioprogramm in eine Zukunft zu führen, von dem auch der ORF-General nicht immer überzeugt wirkte. Die ÖVP ging 2024/2025 in die ersten Regierungsverhandlungen mit SPÖ und Neos sowie in jene mit der FPÖ mit dem Plan, FM4 als Radiokanal abzuschaffen. Ins Regierungsprogramm mit SPÖ und Neos schafft es die Forderung nicht, Medienminister wird mit Andreas Babler (SPÖ) ein erklärter FM4-Fan.

Unter Gradištanac' Führung wirkt FM4 untertags musikalisch breiter programmiert, Wortbeiträge werden in Sendeleisten etwa am frühen Abend konzentriert, sie versucht Comedy zu Mittag und gewinnt Jan Böhmermann und Olli Schulz als regelmäßige FM4-Kommentatoren für den Eurovision Song Contest ab 2023. Die Reichweiten sind zumindest stabil, beim Publikum unter 50 steigen sie 2024.

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