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ORF: Österreichs weitaus größter, öffentlich-rechtlicher Medienkonzern

Der ORF ist Österreichs weitaus größter Medienkonzern, großteils finanziert aus verpflichtenden ORF-Beiträgen. Das Unternehmen dominiert Österreichs Medienmarkt in TV, Radio sowie – unter heimischen Playern – Online und im Streaming. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen steht er unter öffentlicher Kontrolle. Er ist laut Verfassungsgesetz unabhängig, sein oberstes Entscheidungsgremium Stiftungsrat wird aber großteils (partei-)politisch besetzt.
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Autor:in
Harald Fidler
Zuletzt aktualisiert
July 30, 2024

Warum ist das wichtig?

  • Der ORF prägt für einen großen Teil der Bevölkerung das Bild von der Welt wesentlich mit.
  • Rund 85 Prozent der Menschen, Kinder nicht eingerechnet, erreicht der ORF täglich mit zumindest einem seiner Angebote - von Ö3 bis ZiB Tiktok, von Bundesland heute bis FM4, von Ö1 bis zur TVthek (Stand 2024).
  • Zeit im Bild mit ihrem Millionenpublikum und ZIB2 sind die weitaus größten TV-Nachrichtensendungen des Landes. Morgenjournal und Mittagsjournal auf Ö1 sowie ORF.at prägen ebenfalls die politmediale Agenda.
  • Zugleich besetzen Regierung, Landesregierungen, Parteien und Bundeskanzleramt die große Mehrheit in den ORF-Entscheidungsgremien, die wiederum die ORF-Führung bestellen.
  • Redaktionsstatut und wehrhafte Redaktionen verteidigen unabhängige Berichterstattung. Persönliche Karrierehoffnungen aberkönnen dieser Unabhängigkeit im Wege stehen.
  • Der ORF ist wirtschaftlich etwa doppelt so groß wie das größte private Medienhaus (Red Bull) und etwa so groß wie die zehn größten klassischen privaten Medienhäuser zusammen.
  • Mehr als zwei Drittel der ORF-Umsätze kommen aus dem seit 2024 verpflichtenden ORF-Beitrag von praktisch allen Haushalten und Firmen.

Dieser Beitrag erklärt den ORF, und was ihn ausmacht, möglichst rasch und in großen Zügen. Er liefert das aus meiner Sicht Wichtigste zu diesem öffentlichen österreichischen Medienriesen. Viele Details zum ORF und zum Markt liefern künftig weitere Beiträge, zu denen ich im Text verlinke und auf die ich unter relevante Artikel unten verweise.

Wozu öffentlich-rechtlicher Rundfunk, wozu ORF, warum ORF-Beitrag?

Die Idee: 
Eine Gesellschaft leistet sich ein Medienunternehmen im gemeinsamen Interesse, mit definierten öffentlichen Aufgaben im Dienste möglichst aller. Eine gemeinsam finanzierte Institution auch für bestmöglich geprüfte Information in Zeiten gezielter Desinformation.



Widerspruch: 
Das kollidiert mit öffentlicher Kontrolle, die viele Regierende als Einflussmöglichkeit missverstehen – und im Eigeninteresse nützen.


Spannungsfeld zudem: 
Der ORF argumentiert, er müsse möglichst breit Programm für alle machen, weil ja alle dafür GIS zahlen (sollen).


Gegenposition etwa von Privatsendern: 
ORF-Beitrag soll es nur für Angebote geben, die der Markt nicht hervorbringt oder nicht finanzieren kann.

Zahlungsbereitschaft: Öffentliche Finanzierung des ORF regt jedenfalls einen Teil der Bevölkerung massiv auf. Seit Anfang 2024 wird ein neuer ORF-Beitrag unabhängig von der Nutzung fällig (wie in Deutschland schon seit 2013 und inzwischen auch in der Schweiz). Ausnahmen für Streamingnutzung wie bei der GIS waren laut Verfassungsgerichtshof verfassungswidrig.

Die Nutzungszahlen von ORF-Angeboten deuten allerdings darauf hin, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung ORF-Programme nützt. Der ORF spricht hier 2024 von täglich rund 85 Prozent der Menschen jenseits des Kindesalters.

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Wer im ORF entscheidet

Oberstes Entscheidungsgremium ist der Stiftungsrat.

Der Stiftungsrat bestellt für fünf Jahre ORF-Generaldirektor:in, Direktor:innen und Landesdirektor:innen mit einfacher Mehrheit. Er trifft grundlegende unternehmerische Entscheidungen, muss jährlich Budgets, Programmschemata beschließen. Er beschließt auch die Höhe des ORF-Beitrags ab 2027, wenn es den dann noch gibt.

Wer ist der Stiftungsrat? Stand 2024 vor der Nationalratswahl: 35 Mitglieder, Mehrheit bei der ÖVP. Stiftungsräte entscheiden laut Gesetz unabhängig von den Entsendern, sie organisieren und besprechen sich aber in parteipolitischen Fraktionen. Alle vier Jahre entsendet die Bundesregierung 9 Stiftungsräte, 9 schicken die Bundesländer, 6 die Parteien im Nationalrat, 6 der ORF-Publikumsrat, 5 der ORF-Betriebsrat. Tagt üblicherweise viermal im Jahr, für 50 Euro monatlich Aufwandspauschale und 100 Euro Sitzungsgeld.

Den ORF-Publikumsrat besetzt mehrheitlich der Bundeskanzler oder die Medienministerin aus Vorschlägen gesellschaftlicher Organisationen.

Reformbedarf 2024/2025: Bis März 2025 verlangt der Verfassungsgerichtshof eine Gesetzesänderung. Die Gremien sind nach seinem Befund aus 2023 derzeit verfassungswidrig regierungsnah besetzt. Er verlangt etwa qualitativen Anforderungen und Kriterien für die Besetzung; die Regierung soll nicht mehr Stiftungsräte entsenden als der ORF-Publikumsrat.

ORF-Generaldirektor:in ist Alleingeschäftsführer:in mit Personalhoheit

Der ORF-Generaldirektor oder die Generaldirektorin wird vom Stiftungsrat für fünf Jahre bestellt, mit einfacher Mehrheit. Zuletzt bestellte er 2021 ab 2022 Roland Weißmann zum ORF-General, er war bis dahin Chefproducer im ORF. Der General oder die Generalin entscheiden über jede Besetzung unterhalb der Direktorinnen und Landesdirektoren (die schlägt er oder sie dem Stiftungsrat vor). ORF-Generale sind Alleingeschäftsführer des Medienkonzerns.

Was gesendet und publiziert wird, entscheiden ...

Laut Bundesverfassungsgesetz Rundfunk, ORF-Gesetz, Programmrichtlinien, ORF-Ethikkodex und Redaktionsstatut entscheiden Journalistinnen und Journalisten eigenständig und unabhängig über die Gestaltung ihrer Beiträge.

  • Aber: Die Sendungsverantwortlichen beziehungsweise Chefredakteure und Chefredakteurinnen entscheiden allerdings, ob die Beiträge auch gesendet oder publiziert werden.
  • Aber: Über die Budgets für Sendungen, Redaktionen, Abteilungen, Produktionen entscheiden letztlich ORF-General und Stiftungsrat.
  • Aber: Über jede Besetzung vom Redakteur bis zur Führungskraft entscheidet der ORF-General.

Die Geschichte des unter politisch besetzter Aufsicht stehenden ORF ist eine lange Geschichte politischer Einflussnahmen oder Einflussversuche auf den ORF, seine Berichterstattung und vor allem auf seine Besetzung vom General abwärts bis in die Redaktionen.

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Was der ORF alles tun darf und tut

Was der ORF tun darf, regelt das ORF-Gesetz. Öffentliche Mittel darf er nur für öffentlich-rechtliche Aufträge verwenden, die das Gesetz recht umfangreich und teils recht allgemein vorgibt – von vielfältiger, unabhängiger Information bis Unterhaltung, Kultur, Sport und vieles mehr. Aufgelistet im ORF-Gesetz ab Paragraf 3, grundsätzlich in Paragraf 4, der den "öffentlich-rechtlichen Kernauftrag" definiert.

Der ORF darf und tut eine ganze Menge:

  • Online: ORF.at Textberichterstattung beschränkt das ORF-Gesetz etwa für News. ORF.at ist weitaus größtes Newsportal Österreichs. Ab 2024 allerdings gibt es vorerst für den ORF (im Streit über einen Zählcookie-Hinweis) keine Daten in der Österreichische Web-Analyse ÖWA.
  • Streaming: ORF On Der ORF betreibt seit 2024 eine neue Streamingplattform namens ORF On, die die TVthek ablöste. Nutzungszahlen veröffentlicht er in den ersten Monaten nicht (oder nur indirekt ableitbar). Noch ohne Prüfverfahren der Medienbehörde mögliche Streamingproduktionen etwa: Nachrichtensendungen für ORF On (bis zu 80 von bis zu 20 Minuten pro Woche), ein 2024 gestarteter Kinderkanal (ORF Kids) via Streaming schreibt das ORF-Gesetz vor, Breitensport.
  • TV: Rund ein Drittel Marktanteil beim Gesamtpublikum mit: ORF 1 (jünger positioniert, Show, Film, Serie, Sport), ORF 2 (älter, regionaler, Information, Doku, Service, Fernsehfilm, Serie, Volksmusik), dem Spartensender ORF 3 (ORF III, Info, Kultur) und bis 2026 ORF Sport Plus (wird zum Streamingangebot).
  • Radio: Fast zwei Drittel Marktanteil beim Gesamtpublikum mit: Ö3 (kommerziell geführtes Popradio, rund ein Drittel Marktanteil beim Publikum unter 50, spielt mehr als 55 Millionen Werbung ein); Ö1 (Information und Kultur); Radio Wien bis Radio Vorarlberg (neun älter positionierte Regionalradios), FM4 (Alternative).
  • Print: Der ORF gibt ein Monatsmagazin namens ORF Nachlese heraus, im weiteren Sinne programmbegleitend.

Der ORF hat unter anderem Tochterunternehmen für

  • Werbe- und Programmvermarktung des OF, die ORF Enterprise.
  • Sendernetz, Satellitenverbreitung, terrestrisches Digital-TV DVB-T2, Digitialradio DAB+ für ORF und Private, die ORS (gehört zu 60 % dem ORF und zu 40 % Raiffeisen).
  • Gebühren/ORF-Beitrag Die OBS (ORF Beitrags Service) hebt seit 2024 den ORF-Beitrag ein, bis Ende 2023 die GIS.

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ORF in Daten

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Woher kommt das Geld im ORF?

Der ORF ist mit mehr als einer Milliarde Euro Einnahmen der weitaus größte Medienkonzern in Österreich. Für 2024 erwartet er rund 1,04 Milliarden.

  1. Öffentliche Beihilfen – ORF-Beitrag mit rund 700 Millionen Euro pro Jahr. Ab 2024 ist von allen Hauptwohnsitzen und Unternehmen ORF-Beitrag fällig, unabhängig von Empfang und Nutzung. Pro Monat 15,30 für den ORF, bei Firmen berechnet sich die Zahl der Beiträge nach Dienstnehmern pro Standort, maximal 100. Befreiungen/Ausnahmen für Einkommensschwache und Einpersonenfirmen. Steiermark, Kärnten, Burgenland und Tirol schlagen Landesabgaben auf. Der ORF verbucht die ORF-Beiträge ab 2024 nicht als Umsatz, sondern eigene Kategorie der Einnahmen. Der ORF-Beitrag ist auch politisch umstritten, 2024 wirbt die FPÖ vor der Nationalratswahl damit, sie werde den Beitrag abschaffen, das ORF-Budget drastisch kürzen und den ORF aus dem Budget finanzieren.
  2. Werbeeinnahmen – rund 250 Millionen Euro pro Jahr. Rund 134 Millionen kommen aus klassischer TV-Werbung. Rund 70 Millionen spielt das Radio ein, davon gut 58 Millionen Ö3. Detaildaten aus Transparenzbericht 2023, jeweils inklusive Landesstudios. 23,2 Millionen liefert Online. Sonderwerbeformen machen (in dieser Aufschlüsselung) rund 21 Millionen Euro aus.
  3. Sonstige Einnahmen. Der ORF verbucht hier etwa Lizenzerträge, Programmverwertung, Produktionskostenzuschüsse, öffentliche Subventionen abseits des ORF-Beitrags, Verkaufserlöse. ORF zählt auch regionale Werbung und Sonderwerbeformen in manchen Berechnungen in diese Kategorie. Der ORF hält 18,75 Prozent an der Lotto-Toto-Holding, die ihm laut Jahresbericht 2023 etwa 5,6 Millionen Ausschüttungen brachte. Die 60 Prozent an der Sendergruppe ORS sorgen für zweistellige Millionenerträge aus der Beteiligung.

Quellen: ORF-Transparenzbericht 2023, ORF-Jahresbericht 2023, ORF-Jahresabschluss 2023, ORF-interne Daten, eigene Recherchen.

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Wohin geht das Geld im ORF?

Was tut der ORF mit der guten Milliarde an Einnahmen? In groben Zügen und als große Anhaltspunkte (die einander teils überschneiden, weil auch Sender und Sendungen und Produktionen etwa Personal haben und damit Personalkosten):

388 Millionen Euro Personalkosten

Der ORF selbst hat 2024 rund 3000 Vollzeitstellen (ohne Leihpersonal, Honorarempfänger:innen), auf die beziehen sich auch die 388 Millionen zentrale Personalkosten. Dazu kommen im ORF-Konzern rund 950 in Tochterfirmen, in Summe rund 4000 Vollzeitjobs.

Bei Medienunternehmen ist ein sehr hoher Anteil an Personalkosten üblich. Der ORF hat allerdings sechs verschiedene Kollektivverträge (noch ohne jene in den Tochterunternehmen) mit sehr hohen Altverträgen, die im Grunde nicht angetastet wurden. Der zuletzt eingeführte KV 2014 bewegt sich etwa auf branchenüblichem Niveau. Bis 2026 gehen rund 600 ältere Beschäftigte mit alten Konditionen in Pension, teils aber mit ansehnlichen ORF-Pensionen. Spitzengehälter und Infos über die KVs findest du im ORF-Transparenzbericht.

528 Millionen Programmkosten

Der ORF beziffert seine Programmkosten selbst in seinem ersten Transparenzbericht für 2023 mit 528 Millionen Euro.

  • Im Fernsehen kosten ihn Eigenproduktionen demnach rund 276 Millionen Euro, Auftragsproduktionen rund 89 Millionen Euro.
  • Im Radio weist er nur Eigenproduktionen für rund 112 Millionen Euro aus.
  • Online kostete die allergrößtenteils eigene Produktion in dem Jahr rund 23 Millionen Euro.
  • Koproduktionen kosteten den ORF 2023 rund 27,5 Millionen Euro.

Budgets für Sender und Genres

ORF-intern kalkuliert er für die vier vom Gesetz vorgeschriebenen Programmgenres zusammen rund 627 Millionen Euro, davon gingen 213 Millionen in die Information, 168 in "Unterhaltung und Service", 126 in Kultur und 120 in Sport. Alles eine Definitionsfrage: Zur Information etwa zählt der ORF hier auch Technik für den ORF-Player. Die Info samt Pressestunde und Im Zentrum ressortiert inzwischen zur Generaldirektion.

Hier noch ein paar Beispiele, wie der ORF seine Budgets 2024 grob auf Genres und Sender verteilt:

  • In der für TV zuständigen <span class="mark">Programmdirektion</span> (ohne aktuelle News) macht der Sport 2024 fast ein Drittel des Budgets größter Bereich mit gut 100 Millionen (inklusive Radio), Sonderbudget 23 Millionen etwa für Olympische Spielen, Fußball-EM, Skiflug-WM, 9 Millionen für ORF Sport Plus. Shows ("Unterhaltung") machten rund 55 Millionen aus. Für Einkauf von Filmen und Serien sowie deren Eigenproduktion gibt es jeweils rund 33 Millionen. Kultur kommt auf 15 Millionen.
  • In der <span class="mark">Radiodirektion</span> budgetiert der ORF für Ö1 rund 26 Millionen Euro, für Ö3 rund 13 Millionen, für FM4 10 Millionen und 10 für das Radiosymphonieorchester RSO, das bis 2026 einen neuen Träger finden muss.
  • Die <span class="mark">Technikdirektion</span> hat das meiste Personal aller ORF-Direktionen. In der Gesamtkostenrechnung steht sie mit rund 91 Millionen Euro, davon fast 26 für Online und ORF On. Bevor die ORF-interne Verrechnung von Leistungen der Technik  abgezogen ist, liegt sie bei 170 Millionen brutto pro Jahr.
  • Die neun <span class="mark">Landesstudios</span> kosten zusammen laut ORF-Finanzplan rund 124 Millionen Euro (über ihre Werbe- und sonstigen Einnahmen hinaus). Sie kosten den ORF jeweils zwischen 11,4 Millionen (Oberösterreich) und 16,1 Millionen (Kärnten) pro Jahr, auch abhängig von regionalen Minderheitenprogrammen.

Quellen: ORF-Transparenzbericht 2023, ORF-Jahresbericht 2023, ORF-Jahresabschluss 2023, ORF-interne Daten, eigene Recherchen.

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Was im ORF ansteht und was immer wieder kommt – die ORF-Agenda

Stand: Sommer 2024.

ORF-Beitragserhöhung Spätestens alle fünf Jahre muss der ORF berechnen, ob er mit den Einnahmen aus den ORF-Beiträgen (OBS, früher GIS) noch den vom Gesetz vorgegebenen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen kann. Immer eine Frage der Berechnung. Der ORF-General oder die Generalin beantragen eine neue Höhe, der ORF-Stiftungsrat beschließt sie (der ORF-Publikumsrat kann das wenige Wochen verzögern), die Medienbehörde prüft die Rechtmäßigkeit. Bis 2026 fixiert das ORF-Gesetz Beitragshöhe (15,30 Euro) und Höhe der Einnahmen (im Jahresschnitt 710 Millionen Euro). 2027 ist mit OBS-Erhöhung zu rechnen.
Wenn
es den Beitrag dann noch gibt.

ORF-Stiftungsrat, ORF-Publikumsrat Alle vier Jahre sind der ORF-Publikumsrat (Kirchen, Kammern, Kanzleramt) und der ORF-Stiftungsrat (Bundesregierung, Bundesländer, Parteien, Publikumsrat, ORF-Betriebsrat) neu zu beschicken. Regulär das nächste Mal im Frühjahr 2026.
Aber: Bis Ende März 2025 verlangt der Verfassungsgerichtshof neue Regeln für die Bestellung eines Teils der ORF-Räte. Üblicherweise sind neue Regeln für die ORF-Gremien auch ein Anlass, sie neu zu beschicken.

ORF-General, Direktorinnen, Landesdirektoren Alle fünf Jahre bestellt der ORF-Stiftungsrat mit einfacher Mehrheit einen Generaldirektor oder eine Generaldirektorin. 2021 wurde Roland Weißmann für fünf Jahre bis Ende 2026 bestellt, ebenso die Direktor:innen Eva Schindlauer (Finanzen), Stefanie Groiss-Horowitz (Programm), Ingrid Thurnher (Radio) und Harald Kräuter (Technik) und neun Landesdirektor:innen.
Aber: Neue Gremien-Bestellungsregeln, wie 2025 vom Höchstgericht verlangt, waren schon mehrfach ein Anlass, auch das ORF-Management neu zu bestellen. Abgelöste Amtsinhalber:innen sind dann freilich für die volle Funktionsperiode auszuzahlen.

Was ansteht

  1. Fix ist: Bis Ende März 2025 braucht es neue Regeln für die Besetzung der ORF-Gremien, dann sind die bestehenden vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben. Das kann eine vorzeitige Neubesetzung von ORF-Publikumsrat und ORF-Stiftungsrat bedeuten und auch Anlass für eine Neubesetzung des (bis Ende 2026 bestellten) ORF-Managements sein.
  2. Der ORF-Beitrag, erst mit 2024 von ÖVP und Grünen eingeführt, ist in politischer Diskussion. Die FPÖ kündigt an, ihn abzuschaffen, wenn sie in Regierungsverantwortung kommt und die dafür nötige Mehrheit schafft. Sie will die ORF-Budgets deutlich kürzen – der Verfassungsgerichtshof hat allerdings 2022 eine Finanzierungsgarantie für öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich festgeschrieben, laut renommierten Rundfunkjuristen in etwa aktuellem Leistungsumfang. Die SPÖ will Beitrags-Befreiungen für jüngere Menschen und wirkt insgesamt nicht begeistert vom Beitrag.
  3. Eine Beitragserhöhung ist, wenn es den ORF-Beitrag noch gibt, 2027 zu erwarten.

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ORF: Österreichs weitaus größter, öffentlich-rechtlicher Medienkonzern
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September 3, 2024
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11.6.1945
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Fellners starten Radio Austria als zweiten bundesweiten Kanal
Am 26. Oktober 2019 kann ein zweiter bundesweiter Radiosender auf UKW on air gehen: Die Fellners haben im zweiten Anlauf erfolgreich Lizenzen eingesammelt, auch von Lounge FM, und gegen eine bundesweite Lizenz getauscht. 2023 soll der Sender verkauft werden, um einen Schuldenschnitt mit kreditgebenden Banken zu bedienen. 2024 bleibt er doch bei den Fellners und wird mit 1. Mai auf "Oe24" umgetauft.
26.10.2019
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Krone.TV startet über Kabel, TV und terrestrisch
Mit Ende April 2020 starten die Videoaktivitäten der Kronen Zeitung als TV-Programm über Kabel, Satellit und terrestrisch digital in Wien und Graz. TV-Programme werden von der RTR mit Privatrundfunkförderung unterstützt. Davon profitieren Mitbewerber wie Oe24 TV zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren.
30.4.2020
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18.8.2017
ProSiebenSat1Puls4 startet Streamingplattform "Zappn", ab 2023 Joyn Österreich
Die Privatsendergruppe verspricht Fernsehen ohne GIS-Gebühr (damalige Rundfunkgebühr für den ORF) mit ihrer App "Zappn", die lineares Fernsehen aufs Mobiltelefon bringt. Ab Juni 2019 sind dort auch die ORF-Kanäle verfügbar. Ab 4. Mai 2023 heißt die Plattform nach einem großen Neustart "Joyn Österreich" nach jener des deutschen Mutterkonzerns ProSiebenSat1 und bringt auch eigene Streamingproduktionen. Gegen Registrierung kostenlos, werbefinanziert.
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ProSiebenSat1Puls4-Mastermind Breitenecker wechselt in ProSiebenSat1-Vorstand nach München
Markus Breitenecker, Gründer und über zweieinhalb Jahrzehnte Mastermind des größten österreichischen Privatfernsehkonzerns ProSiebenSat1Puls4, wechselt mit 1. April 2024 in den Vorstand des Mutterkonzerns ProSiebenSat1 nach München. Neben Vorstandsvorsitzendem Bert Habets ist er als Chief Operating Officer für Entertainment, Streaming und die Töchter in Österreich und der Schweiz zuständig.
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1.9.2019
ProSiebenSat1Puls4 startet Newskanal Puls 24
Österreichs größter privater TV-Konzern legt seine Information zusammen und lässt sie einen neuen Newskanal Puls 24 bespielen.
1.9.2019
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2.8.2017
Kurier übernimmt Schau-TV
Der Kurier gibt im Sommer 2017 die Komplettübernahme des ostösterreichischen Regionalsenders Schau TV bekannt, er gehörte bisher den Eigentümern des Gemeinde-Wien-nahen Bohmann-Verlags. Das Kurier-Management wird daran bald lernen, wie aufwändig und kostspielig Fernsehen ist. Ab Februar 2023 heißt Schau TV "Kurier TV".
2.8.2017
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9.3.2017
ProSiebenSat1Puls4 kauft ATV und ATV 2
Mit Auflagen für die ersten fünf Jahre erlauben die Kartellbehörden im März 2017 dem privaten Marktführer ProSiebenSat1Puls4 den ATV-Kauf. Die Bedingungen: Fortbestand des Senders und seines Programmplatzes, Mindestbudgets für Programm und Redaktionen, österreichische Inhalte und Nachrichten, Regelungen für Werbebuchungen. Die Kronen Zeitung hatte sich auch für ATV interessiert.
9.3.2017
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Fellner-Mediengruppe startet TV-Kanal Oe24
Die Mediengruppe Österreich der Familie Fellner um die gleichnamige Tageszeitung beginnt einen eigenen, vor allem mit Gesprächsformaten gefüllten Fernsehkanal, Oe24TV über Kabel, Sat und Web. Oe24 TV wird in den nächsten Jahren höchstgeförderter Sender des Landes werden.
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R9: Regionalsender mit gemeinsamem Satellitenkanal
Der Regionalsender-Vermarktungsverbund R9 startet einen gemeinsamen Satkanal. Schon seit Mai 2014 strahlen die größten Regional-TVs ein gemeinsames Magazin namens "Österrreich-Blick" aus, moderiert von Eva Pölzl, später Alfons Haider. Ende 2022 wird bei R9 die Gamma-Film-Holding des Produktionsriesen von Jan Mojto mit 35 Prozent einsteigen.
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Netflix startet offiziell in Österreich
Netflix-Boss Reed Hastings kommt persönlich nach Berlin, Wien (am 17. September ins Motto am Fluss) und Zürich, um sein Streamingangebot in diesen drei Märkten offiziell zu starten.
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ProSiebenSat1Puls4 kauft Austria 9
ProSiebenSat1Puls4 kauft Josef Andorfer und Conrad Heberling ihren nationalen Privatsender Austria 9 ab, an dem zwischendurch der deutsche Burda-Verlag beteiligt war. Es geht um Kabel-Plätze - für das nächste Fensterprogramm Sixx Austria. Das geht am 3. Juli 2012 on air.
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Red-Bull-Boss Mateschitz startet sein Servus TV
Kurz vor 18 Uhr am letzten Septembertag 2009 wird aus dem Regionalsender Salzburg TV Servus TV, eine Art öffentlich-rechtliches Privatfernsehen nach Geschmack und Vorstellungen von Dietrich Mateschitz. Der Red-Bull-Boss will damit Fernsehen lernen – für sein Megaprojekt Red Bull Global TV. Die Idee eines Global TV wird er 2016 als nicht mehr zeitgemäß im Streamingzeitalter aufgeben.
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28.1.2008
ProSiebenSat1 startet Puls TV neu als nationales Vollprogramm
Neustart bei Freunden: Markus Breitenecker und ProSiebenSat1 Österreich waren ohnehin schon vor Start Auftraggeber von Puls TV. Nach der Übernahme 2007 startet Breitenecker Puls 4 neu mit einigen internen Anlaufschwierigkeiten von Arbeitsbedingungen und Betriebsrat bis zu nicht so rund laufenden Programmprojekten.
28.1.2008
28.1.2008
heute
14.1.2008
Herbert Kloiber übernimmt ATV ganz
Herbert Kloiber und seine Tele München Gruppe schließen die Übernahme praktisch aller Anteile an ATV ab. Gründungsgesellschafter und Langzeitfinancier Bawag tritt 43 Prozent ab. Kloiber hält nun - für Freunde der strengen Rechnung - exakt 99,67 Prozent an ATV.
14.1.2008
14.1.2008
heute
12.12.2007
Austria 9 startet: Nationaler Oldie-Kanal über Kabel und Sat
Der ehemalige ORF-Quotenmann und Ex-RTL-2-Chef Josef Andorfer, sein Getreuer Conrad Heberling und zeitweise etwa der deutsche Medienkonzern Burda versuchen sich an einem nationalen Privatsender aus der Konserve: viele alte Filme und Serien, bisschen Regionales, vielerlei Anruf-TV. Die mühsam eingesammelten Kabel-Plätze kauft 2012 ProSiebenSat1Puls4 für Sixx Austria.
12.12.2007
12.12.2007
heute
26.10.2006
ORF forciert Digitalfernsehen über Antenne – und so seinen Quoteneinbruch
Der ORF startet am Nationalfeiertag 2006 Digitalfernsehen über Antenne, und dreht das analoge rasch ab. Die ORF-Sendertochter ORS mit Raiffeisen an Bord schaltet den analogen Empfang rasch - schon ab März 2007 - ab und treibt bisher analoge Antennen- und Satseher in Scharen zu digitalem Satempfang mit vielfach mehr Sendern. Das kostet den ORF Marktanteile.
26.10.2006
26.10.2006
heute
6.12.2004
Österreichs erster und lange einziger bundesweiter Privatsender auf Ukw kann starten: Lizenz für Kronehit
Die Radio-Novelle von 2004 ermöglichte Sendern erstmals, eine bundesweite Radiolizenz zu beantragen – wenn sie genügend Lizenzen bestehender Sender einsammeln, um zumindest 60 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. Kronehit schafft das als erstes und bisher einziges Privatradio, die Medienbehörde erteilt die Lizenz am 6. Dezember 2004. Ein zweiter – Radio Austria, später Oe24 genannt - der Fellners schafft das erst wieder 2019.
6.12.2004
6.12.2004
heute
23.4.2005
Erstes Video auf Youtube
Das erste Video erscheint auf Youtube – "Me at the zoo". Daraus wird rasch die weltgrößte Bewegtbildplattform und massive Werbekonkurrenz für Fernsehen. Seit Oktober 2006 im Besitz von Google.
23.4.2005
23.4.2005
heute
21.6.2004
Wiener Stadtsender Puls TV startet
Puls startet wegen Finanzierungsproblemen als letzter der ersten legalen Privatsender über Antenne – auf einer bisher von ORF Wien genutzten Frequenz. Die ORF-Regionalnachrichten "Wien heute" laufen zunächst als Fenster im Puls-Programm. Geschäftsführer (und Gesellschafter) für die ersten Monate: Helmut Brandstätter, zuvor n-tv. Geldgeberin: Marketingmitarbeiterin und Schöps-Erbin Sandra Grünberger. Am 4. Juli 2007 bestätigt ProSiebenSat.1 die Übernahme, Puls startet neu als Puls 4 österreichweit am 28. Jänner 2008 – holpernd.
21.6.2004
21.6.2004
heute
26.1.2004
ProSieben beginnt tägliche Österreich-Nachrichten (von Puls TV)
News-Programmfenster bei ProSieben: Noch bevor Gesellschafter Helmut Brandstätter Puls TV on air bringt, produziert er für ProSieben Austria Top News. Täglich 15 Minuten inklusive 2night.tv, Sonntags Talk.
26.1.2004
26.1.2004
heute
1.6.2003
ATV startet österreichweit über Antenne – als erster nationaler Privatsender
ATV startet (nach vielen Anläufen etwa via Satellit wieder einmal) neu, nun als erster bundesweiter Privatsender über Antenne - mit vielen technischen und anderen Schwierigkeiten, und als letzter erster eines Landes in ganz Europa.
1.6.2003
1.6.2003
heute
6.12.2002
Österreichs erstes legales Privatfernsehen startet: Salzburg TV, daraus wird später Servus TV
Salzburg TV startet als erstes legales österreichisches Fernsehen über Antenne (terrestrisch) – ein Projekt vor allem des ehemaligen ORF-Journalisten und Privatfernseh-Aktionisten Ferdinand Wegscheider. Daraus wird später Servus TV.
6.12.2002
6.12.2002
heute
1.8.2001
Privatfernsehgesetz erlaubt erstmals Privat-TV über Antenne
Das Privatfernsehgesetz der ÖVP-FPÖ-Regierung unter Kanzler Wolfgang Schüssel tritt am 1. August 2001 in Kraft. Österreich erlaubt als letztes Land Europas privates Fernsehen über Antenne, auch bundesweit. Parallel beschließen ÖVP und FPÖ ein neues ORF-Gesetz, mit dem sie ORF-General Gerhard Weis vorzeitig ablösen.
1.8.2001
1.8.2001
heute
1.4.2001
Österreich bekommt eine Medienbehörde
Die ÖVP-FPÖ-Regierung Wolfgang Schüssels setzt erstmals eine Medienbehörde ein, das Gesetz tritt im April 2001 in Kraft. Der Verfassungsgerichtshof hat die alte Lizenzbehörde und ihre Radiolizenzen wieder einmal gekippt. In der Behörde entscheidet ihr erster Leiter (Rundfunkrechtler Hans Peter Lehofer), mangels SPÖ-Zustimmung dem Kanzler weisungsgebunden.
1.4.2001
1.4.2001
heute
20.2.2001
ProSieben und Sat1 vermarkten auch in Österreich gemeinsam
In Deutschland haben ProSieben und Sat1 schon mit 15. November zusammengelegt, die Vermarktung in Österreich zieht laut Firmenbuch mit 20. Februar 2001 nach und wird vereint. Hier entsteht der größte Privatfernsehkonzern in Österreich.
20.2.2001
20.2.2001
heute
27.7.1999
TV-Unternehmer Kloiber und Kabelkonzern UPC übernehmen Mehrheit an ATV ein
Produzent und Rechtehändler Herbert Kloiber (Tele München Group) steigt zusammen mit dem Kabelriesen UPC beim Privatsender Wien 1 ein. Der Regionalsender soll zum österreichweiten ATV umgebaut werden. Nach damaligen Ankündigungen mit 10 Prozent Marktanteil und rasch wirtschaftlich tragfähig, was nicht gelingt. Aus beiden Zielen wird bis zum Verkauf 2017 an ProSiebensat1Puls4 nichts.
27.7.1999
27.7.1999
heute
30.6.1999
Der vierte große Deal des ORF mit den Verlegern – nun Medienmarktordnung genannt
VÖZ (in der Zeit gerade ohne Krone und Kurier) und ORF wünschen sich Privat-TV gemeinsam so: Bis eine Stunde täglich Regionalprogramm von Privaten (Verlegern) pro Bundesland in ORF 2. Der ORF erhalte die letzte nationale TV-Frequenzkette – für Digital-TV, er verzichtet auf regionale TV-Werbung, begrenzt Sonderwerbung, bietet Verlegern billige Tarife. Online-Werbung wollen ORF und Verleger gemeinsam vermarkten. Die ÖVP/FPÖ-Regierung ab 2000 pfeift auf diese Marktordnung – und löst auch gleich den ORF-Chef Gerhard Weis ab.
30.6.1999
30.6.1999
heute
1.4.1998
Regionale und lokale Privatradios können in ganz Österreich starten
Am 1. April 1998 können - nach jahrzehntelanger Blockade und von Höchstrichtern wegen wissentlichem Pfusch der Medienpolitik im Regionalradiogesetz aufgehobenem Gesetzespfusch Privatsender in ganz Österreich starten. Ihr Angriffsziel Ö3 ist nach dem Frühstart zweier Regionalsender – Antenne Steiermark und Radio Melody – nun optimal vorbereitet.
1.4.1998
1.4.1998
heute
14.3.1998
ProSieben startet Werbefenster in Österreich
Mit dem Werbefenster für ProSieben beginnt Markus Breitenecker, die dominierende private TV-Vermarktungs- und Programmgruppe aufzubauen, die einmal ProSiebenSat.1Puls4 heißen wird. Ab 26. Jänner 2004 mit Nachrichten (Austria Top News), ab 21. Juni 2004 mit der Mehrsender-Morgenshow Café Puls. Ab 2007 gehört auch Puls 4 ganz offiziell zur Gruppe.
14.3.1998
14.3.1998
heute
15.4.1997
ATV-Vorläufer Wien 1 startet im Wiener Kabelnetz
Im April 1997 starten die Gewerkschaftsbank Bawag und die Gewerkschaftsdruckerei Elbemühl zusammen mit Erste Bank und Generali Wien 1 im größten Kabelnetz des Landes.
15.4.1997
15.4.1997
heute
24.7.1996
Erstes Programmfenster: Sat.1 mit Ösi-Bundesliga, aber kaum eine Saison
Sat.1 startet das erste Programmfenster eines deutschen Privatsenders für Österreich, aber nur eine Saison: Ausschließlich Kabel-Publikum und österreichische Bundesliga live sind keine probate Kombination für tragfähige Quoten. Im Juni 1997 ist damit Schluss.
24.7.1996
24.7.1996
heute
1.4.1996
Erstes deutsches TV Werbefenster für Österreich von RTL
Helmut Thoma, der österreichische Geschäftsführer des deutschen Privatfernsehriesen RTL, startet das erste deutsche Werbefenster für Österreich mit deutschem Programm. Die Vermarkterin IP Austria gehört zu je 50 Prozent RTL Deutschland und der Kronen Zeitung. Werbefenster deutscher Kanäle dominieren bald Österreichs privaten TV-Werbemarkt. Und das Jahre, bevor österreichische Private bundesweit senden dürfen.
1.4.1996
1.4.1996
heute
3.5.1995
Verfassungsgericht blockiert Radiostart: Alle zehn Bescheide sistiert
Am 3. Mai 1995 blockiert der Verfassungsgerichtshof per Bescheid die ersten zehn Bundesland-Radiolizenzen (zwei in Wien, je eine in den übrigen Ländern). Ein Signal, dass er Teile des Regionalradiogesetzes aufheben wird, nach dem sie ihre Lizenzen bekommen haben. Zwei Lizenzinhaber finden allerdings ein Schlupfloch: Sie einigen sich in den nächsten Wochen mit den Beschwerdeführern gegen ihre Lizenz, dass diese ihre Beschwerden zurückziehen (etwa im Tausch für Beteiligungen an den Sendern) und können damit starten.
3.5.1995
3.5.1995
heute
22.9.1995
Österreichs erstes legales Privatradio startet – und hilft damit Ö3
Die Betreiber des Privatradioprojekts Antenne Steiermark einigten sich mit Beschwerdeführern gegen ihre Lizenz. Die Antenne Steiermark kann so als erster legaler Sender starten, obwohl der Verfassungsgerichtshof Teile des Regionalradiogesetzes aufgehoben hat und den Großteil der übrigen, schon lizenzierten Sender blockiert. Die Antenne Steiermark überholt, regional begrenzt, binnen Wochen Ö3. Der Frühstart machte dem ORF klar, dass seine Cashcow nicht ausreichend auf Konkurrenz vorbereitet ist.
22.9.1995
22.9.1995
heute
6.3.1995
Zeilers große Programmreform holt dem ORF Quoten zurück
Gerhard Zeilers Gesellenstück auf dem Weg zum RTL-Boss: Der ORF-Generalintendant bringt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit vielen Erfolgselementen des deutschen Privatfernsehens auf Quotenkurs. Seither ist der ORF ein Best of des deutschsprachigen Fernsehens, vor allem ORF 1 mit US-Serien und -Blockbustern des deutschsprachigen Privatfernsehens. Die Quote steigt und mit ihr Diskussionsbedarf über allzu kommerzielles Funken.
6.3.1995
6.3.1995
heute
24.11.1993
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: ORF-Monopol verletzt Europäische Menschenrechtskonvention
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gibt fünf Beschwerdeführern gegen die Republik Österreich recht, darunter übrigens auch FPÖ-Chef Jörg Haider. Der EGMR entscheidet: Das Rundfunkmonopol verletzt Artikel 10 der Menschenrechtskonvention, das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ein Gesetz für privates Radio ist da in Vorbereitung, TV ist eigentlich schon erlaubt, aber bisher ohne Werbung und nur in Standbildern.
24.11.1993
24.11.1993
heute
30.7.1993
Privat-TV erlaubt – aber nur Standbilder ohne Werbung
Österreich erlaubt mit einer Novelle der Rundfunkverordnung Privatfernsehen. Aber nur im Kabel, nur Standbilder und ohne Werbung. Die Verbote von Bewegtbild und Werbung wird der Verfassungsgerichtshof in den nächsten Jahren aufheben.
30.7.1993
30.7.1993
heute
16.6.1993
ORF verdoppelt TV-Werbezeit: Grundkonsens 3 mit Verlegern
Gerd Bacher ringt den Verlegern 42 statt 20 Minuten Werbung pro TV-Kanal und Tag ab – schrittweise gesteiert bis 42 Minuten ab 2001. Ab 2000 gibt es fast ein Drittel mehr ORF-Radiowerbezeit. Passende Gesetzesnovellen folgen prompt. Der ORF verzichtet auf regionale Werbung in TV und nationalen Radiokanälen, vor allem Ö3. Regionale Radiowerbung wird auf fünf Minuten pro Tag und Land limitiert. Dafür wird Verleger-Privatradio langsam konkreter.
16.6.1993
16.6.1993
heute
11.12.1987
ORF und Verleger ordnen wieder ihren Markt: Grundkonsens Nr. 2
ORF und VÖZ vereinbaren: Kein neuer TV-Kanal für ORF oder Private bis 1995. Der ORF bleibt bei 20 Minuten TV-Werbezeit pro Kanal. Privatradio soll es geben – aber nur für Zeitungen im Stammbundesland und, Ö3 schonend, keine nationalen Sender, keine gemeinsamen nationalen Werbeblöcke. So wird Privatradio viel später wirklich starten. Der ORF-Aufsichtsrat soll Privatlizenzen vergeben, samt Kultur- und Bildungsauftrag für Private.
11.12.1987
11.12.1987
heute
19.11.1985
ORF und Verleger ordnen ihren Markt: Erster Grundkonsens über TV und Radio
ORF und Zeitungsverleger (VÖZ) unterzeichnen vor Kanzler Fred Sinowatz, damit die Medienpolitik weiß, was sie (nicht) tun soll - die nächsten drei Jahre: Verleger verzichten auf privates Radio oder TV. Der ORF auf regionale TV-Werbung, auf Druck für mehr Werbezeit und auf die ORF-Frequenzen über 100 Megahertz. Er verzichtet auf weitere Printmedien und begrenzt Werbung im Printmagazin ORF-Nachlese. Dafür darf das ORF-TV nun an Sonn- und Feiertagen werben.
19.11.1985
19.11.1985
heute
24.10.1985
Erster – deutscher – Privatsender im Wiener Kabelnetz
Die Wiener Telekabel speist erstmals einen deutschen Privatsender ein: Sat.1.
24.10.1985
24.10.1985
heute
1.1.1984
Deutschland: Erste Privatsender starten
Der Sat.1-Vorläufer PKS geht am 1. Jänner on air. RTL am 2. Jänner, Geschäftsführer dort ist der Österreicher Helmut Thoma, zuvor Rechtschef beim ORF.
1.1.1984
1.1.1984
heute
1.10.1978
Wiener TV-Kabelnetz startet Versuchsbetrieb
Die Wiener Telekabel (gehört Stadt Wien und Philips) beginnt einen Versuchsbetrieb mit 533 Haushalten, sie zeigt neben den zwei ORF-Programmen, ARD und (zeitweise) ZDF-
1.10.1978
1.10.1978
heute
1.6.1977
Gesetz: Ausländische Programme in Österreich nur zeitgleich und unverändert in Kabelnetzen
Ein neues Gesetz für Kabelnetze tritt in Kraft, es verpflichtet die Betreiber, ausländische Programme nur zeitgleich und unverändert zu übernehmen.
1.6.1977
1.6.1977
heute
3.9.1958
Österreich ratifiziert Europäische Menschenrechtskonvention
Vor allem Artikel 10 über die Freiheit der Meinungsäußerung wird für Österreichs Medienentwicklung (und Gerichtsbarkeit) noch da und dort eine Rolle spielen. Verlautbart per Bundesgesetzblatt am 24. September 1958, am 4. März 1964 wird ihr Verfassungsrang festgehalten.
3.9.1958
3.9.1958
heute
1.1.1957
TV-Regelbetrieb in Österreich beginnt
Fernsehprogramm in Österreich, in öffentlicher Hand, nimmt den Regelbetrieb auf, zunächst sechs Tage die Woche.
1.1.1957
1.1.1957
heute
22.9.1950
Großbritannien: Europas erster privater Fernsehsender startet
Großbritannien hat schon 1954 privates Fernsehen zugelassen, die erste (Londoner) Regionalstation des ITV-Networks strahlt nun ihre erste Sendung aus.
22.9.1950
22.9.1950
heute
1.1.2022
Roland Weißmann
Unterstützt von ÖVP, bestellt bis Ende 2026
1.1.2022
31.12.2026
1.1.2022
heute
1.1.2007
Alexander Wrabetz
Unterstützt von SPÖ
1.1.2007
31.12.2021
1.1.2007
heute
1.1.2002
Monika Lindner
Unterstützt von ÖVP
1.1.2002
31.12.2006
1.1.2002
heute
10.9.1998
Gerhard Weis
Unterstützt von SPÖ
10.9.1998
31.12.2001
10.9.1998
heute
10.10.1994
Gerhard Zeiler
Unterstützt von SPÖ
10.10.1994
10.9.1998
10.10.1994
heute
10.10.1990
Gerd Bacher
Unterstützt von ÖVP
10.10.1990
10.10.1994
10.10.1990
heute
10.10.1986
Thaddäus Teddy Podgorski
Unterstützt von SPÖ
10.10.1986
10.10.1990
10.10.1986
heute
10.10.1978
Gerd Bacher
Unterstützt von ÖVP
10.10.1978
10.10.1986
10.10.1978
heute
10.10.1974
Otto Oberhammer
Unterstütz von SPÖ
10.10.1974
10.10.1978
10.10.1974
heute
4.10.1967
Gerd Bacher
Unterstützt von ÖVP
4.10.1967
10.10.1974
4.10.1967
heute
2.12.2008
SPÖ, ÖVP
Kanzler Werner Faymann (SPÖ)
2.12.2008
16.12.2013
2.12.2008
heute
11.1.2007
SPÖ, ÖVP
Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ)
11.1.2007
2.12.2008
11.1.2007
heute
28.2.2003
ÖVP, FPÖ bzw. BZÖ
Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), Koalitionspartner ab 17. April BZÖ
28.2.2003
11.1.2007
28.2.2003
heute
4.2.2000
ÖVP, FPÖ
Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP)
4.2.2000
28.2.2003
4.2.2000
heute
28.1.1997
SPÖ, ÖVP
Kanzler Viktor Klima (SPÖ)
28.1.1997
4.2.2000
28.1.1997
heute
12.3.1996
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ)
12.3.1996
28.1.1997
12.3.1996
heute
29.11.1994
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ)
29.11.1994
12.3.1996
29.11.1994
heute
17.12.1990
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ)
17.12.1990
29.11.1994
17.12.1990
heute
21.1.1987
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky
21.1.1987
17.12.1990
21.1.1987
heute
16.6.1986
SPÖ, ÖVP
Kanzler Franz Vranitzky
16.6.1986
21.1.1987
16.6.1986
heute
24.5.1983
SPÖ, FPÖ
Kanzler Fred Sinowatz (SPÖ)
24.5.1983
16.6.1986
24.5.1983
heute
5.6.1979
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky
5.6.1979
24.5.1983
5.6.1979
heute
28.10.1975
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ)
28.10.1975
5.6.1979
28.10.1975
heute
4.11.1971
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky
4.11.1971
28.10.1975
4.11.1971
heute
21.4.1970
SPÖ
Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ) (Minderheitsregierung, geduldet von FPÖ)
21.4.1970
4.11.1971
21.4.1970
heute
19.4.1966
ÖVP
Kanzler Josef Klaus (ÖVP)
19.4.1966
21.4.1970
19.4.1966
heute
2.4.1964
ÖVP, SPÖ
Kanzler Josef Klaus (ÖVP)
2.4.1964
19.4.1966
2.4.1964
heute
27.3.1963
ÖVP, SPÖ
Kanzler Alfons Gorbach (ÖVP)
27.3.1963
2.4.1964
27.3.1963
heute
11.4.1961
ÖVP, SPÖ
Kanzler Alfons Gorbach (ÖVP)
11.4.1961
27.3.1963
11.4.1961
heute
3.11.1960
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
3.11.1960
11.4.1961
3.11.1960
heute
16.7.1959
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
16.7.1959
3.11.1960
16.7.1959
heute
29.6.1956
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
29.6.1956
16.7.1959
29.6.1956
heute
2.4.1953
ÖVP, SPÖ
Kanzler Julius Raab (ÖVP)
2.4.1953
29.6.1956
2.4.1953
heute
28.10.1952
ÖVP, SPÖ
Kanzler Leopold Figl (ÖVP)
28.10.1952
2.4.1953
28.10.1952
heute
8.11.1949
ÖVP, SPÖ
Kanzler Leopold Figl (ÖVP)
8.11.1949
28.10.1952
8.11.1949
heute
20.12.1945
ÖVP, SPÖ, zunächst auch KPÖ
Kanzler Leopold Figl (ÖVP)
20.12.1945
7.11.1949
20.12.1945
heute
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ORF: Österreichs weitaus größter, öffentlich-rechtlicher Medienkonzern
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September 3, 2024
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