Ferdinand Wegscheider
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Warum ist das wichtig?
- Ferdinand Wegscheider prägt mit seinem rechten Alternativmedien-Kurs die redaktionelle Linie des größten österreichischen Privatsenders Servus TV, augenscheinlich im Sinne des langjährigen, 2022 verstorbenen Servus-TV-Masterminds und Red-Bull-Bosses Dietrich Mateschitz.
- Die Servus Nachrichten sind die meistgesehene private Newssendung in Österreich. Allerdings mit einem Siebentel der Zuschauer der ZiB im ORF.
- Wegscheider war in den 1990ern der wohl lauteste und aktionistischste Kämpfer für die Zulassung von Privatfernsehen in Österreich. Er startete – nach illegalen Sendeaktionen – 2002 mit Salzburg TV auch tatsächlich den ersten legalen Privatfernsehsender des Landes. Salzburg TV wurde 2007 von Red Bull übernommen und 2009 zu Servus TV.
Wer ist Ferdinand Wegscheider?
Geboren am 2. September 1960 in Salzburg.
Wegscheider gründete Salzburg-TV 1995 im lokalen Kabelnetz. Er machte sich dafür nach einem Job als ORF-Redakteur im Landesstudio selbstständig. bis 2002 machte der Privatfernsehpionier mit einem Piratensender auf dem Salzburger Untersberg (2000), danach Hungerstreik, Mahnwache und symbolischem Trauermarsch Druck für die Zulassung von Privatfernsehen.
Als erster legaler terrestrischer Privatsender Österreichs ging Salzburg TV am 6. Dezember 2002 auf Sendung, mit überschaubarem wirtschaftlichem Erfolg.
2007 übernimmt Red Bull den Regionalsender und macht daraus - ohne Wegscheider - ab 1. Oktober 2009 Servus TV. 2014 holt Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz Wegscheider wieder als Infochef an Bord, der ihm die Nachrichten aufbaut, und den kleinen Bruder im weltanschaulichen Geiste 2016 zum Intendanten von Servus TV.
Möglicher Nachfolger bei Servus TV Anfang 2023 wird Goetz Hoefer (*19. November 1970) Programmdirektor von Servus TV. Er war davor Berater, bei einem Schweizer KI-Startup, Geschäftsführer von Spiegel TV, bei der Produktionsgruppe Studio Hamburg und dem Bauer-Medienkonzern.
Der Wegscheider, konzentriert
Ein Destillat des Weltbildes von Ferdinand Wegscheider serviert der Intendant von Servus TV wöchentlich in seinem als satirisch ausgeschilderten Wochenkommentar unter dem Titel Der Wegscheider mit einer Till-Eulenspiegel-Handpuppe in Griffweite. Abgesichert meist in ironischer Verneinung oder vermeintlicher Wiedergabe verzerrter oder zugespitzter Positionen anderer, zieht er dort vom Leder. Zum Beispiel über:
- Covid-Geimpfte als "Testpersonen für eine Spikung mit Gensubstanzen" und auffälligen Geburtenrückgängen.
- Er spricht von einer "Klimahysteriker-Taskforce" und nennt ORF-Wetterexperten Marcus Wadsack "Speerspitze der Klimahysteriker".
- Kritiker wie er würden "von den üblichen Systemschreibern postwendend als Klimaleugner denunziert und beschimpft".
- Alles rechts der Mitte werde als "falsch und rechtsextrem" dargestellt
- Ein angebliches, aber inexistentes EU-Verbot "diskriminierender Begriffe wie Weihnachten oder Maria und Josef".
- Die spektakuläre Recherche der Plattform Correctiv über ein Treffen rechter Politiker und Proponenten über Remigrations-Vorstellungen (des österreichischen Identitären Martin S.) bezeichent Wegscheider in seiner Sendung als "Fake-Story über angeblich geplante Massendeportationen" und Demonstrationen in Deutschland danach als "inszenierte" "Demos von Vertretern der Regierung für die Regierung".
Die Medienbehörde KommAustria sah Ende 2022 nach einer vom Presseclub Concordia organisierten Popularbeschwerde in fünf beispielhaften Fällen das Objektivitätsgebot laut Privatfernsehgesetz (AVMD-Gesetz) verletzt. Das Bundesverwaltungsgericht widersprach und sah die Sendung als Satire zulässig. Der Verwaltungsgerichtshof hob den Persilschein der zweiten Instanz im Juni 2024 auf. Er verlangt eine konkrete Prüfung der einzelnen Sendung(en). Fortsetzung folgt.
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