Stefan Ströbitzer (Ströbitzer Consulting)
Inhalt
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Warum ist das wichtig?
- Stefan Ströbitzer kennt den ORF von innen und ebenso Österreichs Medienpolitik. Nun berät er auch den ORF immer wieder, von außen, mit eigener Consultingfirma. Er ist sehr gut vernetzt in Österreichs Medienbranche und darüber hinaus.
- Der ORF ist Österreichs weitaus größter Medienkonzern mit rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz, der Großteil aus ORF-Beiträgen. Und der ORF steht als öffentlich-rechtliches Unternehmen unter öffentlicher Kontrolle – und unter besonderer Aufmerksamkeit der jeweiligen Regierungspolitik.
- 2026 wird die nächste ORF-Führung bestellt – Generaldirektor:in, Zentraldirektor:innen, Landesdirektor:innen und mehr. Häufig folgen den Besetzungen im Direktorium auch andere Umbesetzungen.
Kontext: ORF
Mehr über Österreichs größten Medienkonzern ORF findest du hier.
Geboren am 26. Februar 1966, der Vater Chefredakteur der mehrheitlich in Kirchenbesitz stehenden Niederösterreichischen Nachrichten, über Jahrzehnte das Landeshauptblatt des ÖVP-regierten Bundeslandes. Ströbitzer macht im ORF eine Zeit Karriere im Windschatten des roten Chefredakteurs und späteren Radiodirektors Karl Amon.
ORF Wien, Ö3. Ströbitzer schließt das Jus-Studium in Wien 1994 mit dem Magistertitel ab. Noch im Dezember dieses Jahres beginnt er im gemeinhin als rot eingeordneten ORF-Landesstudio Wien als Redakteur. 1997 wird Ströbitzer Wort- und Infochef von Ö3 – ein Jahr vor dem flächendeckenden Start der Privatradios. Bogdan Roščić führt damals Ö3, Gerhard Zeiler den ORF.
Zeit im Bild, Chefredaktion. 2007 hat der Sozialdemokrat Alexander Wrabetz die bürgerliche Monika Lindner abgelöst, Chefredakteur im TV wird Karl Amon, Ströbitzer sein Stellvertreter, Informationschef ORF 2 und Sendungsverantwortlicher Zeit im Bild.
Karl Amon war 2010 Wunschkandidat von SPÖ-Chef und Bundeskanzler Werner Faymann für die ORF-Führung. Amon will den Generalsjob nicht und lieber Radiodirektor werden – was ihm der damit gerettete ORF-General Alexander Wrabetz gerne erfüllt, knapp ein Jahr vor der nächsten Generalswahl im Stiftungsrat.
Stefan Ströbitzer wäre logischer Nachfolger in der TV-Chefredaktion. Doch das muss Fritz Dittlbacher werden, für dessen Bestellung Wrabetz sogar den Widerstand leistenden Elmar Oberhauser opfert.
Radio-Chefredakteur. Ströbitzer wird 2010 Radiochefredakteur, muss den Job aber wiederum schon 2012 für den von der Regierungspartei ÖVP favorisierten Hannes Aigelsreiter freimachen.
Der endlose Newsroom. Ströbitzer leitet ab 2012 den Bereich Innovation in der Programmdirektion (TV), ist Stellvertreter der Programmdirektorin, parallel leitet er schon ab 2011 das Projekt eines multimedialen ORF-Newsrooms für die bisher getrennten Redaktionen von TV, Radio und Online.
General Wrabetz taktiert mit dem Newsroom über die nächsten Jahre, je nach politischer Opportunität. Der Newsroom wird erst unter Wrabetz' Nachfolger Roland Weißmann 2022 besiedelt mit einer neuen Führungsstruktur. Da hat Ströbitzer den ORF längst und nach meiner Beobachtung entnervt über Zögerlichkeit und Karriereaussichten verlassen.
Medienberater für digitalen Wandel. Ströbitzer macht sich 2018 als Medienberater selbstständig, 2021 gründet er neben seiner Ströbitzer Consulting e.U. in Wien dann auch die Ströbitzer Media Consulting GmbH in Altmünster (Oberösterreich). 2025 führt er auf der Unternehmensseite vier weitere Berater:innen, darunter die ORF-Programmentwicklerin Lilly Golackner. Berät und moderiert immer wieder für den ORF, tritt beim Zeitungsverband VÖZ auf, arbeitet etwa auch für die deutsche Nachrichtenagentur dpa, die Tiroler Tageszeitung, Arte in Straßburg sowie Corporate Newsrooms von Strabag, Uniqa und österreichischem Parlament.
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Haralds Meinung
Wenn ich Stefan Ströbitzer frage, ob ihn eine Rückkehr in den ORF, ins ORF-Management nicht doch reizen würde, winkt er lachend ab und verweist darauf, wie gut seine eigene Beratungsfirma laufe.
Ich würde ihm das Desinteresse an einer Rückkehr in den ORF gerne glauben, ganz gelingt mir das nicht. Ströbitzer positioniert sich als Berater für digitalen Medienwandel. Er ist, soweit ich das beurteilen kann, gut vernetzt in die SPÖ, aber mir scheint auch in die ÖVP, etwa in Niederösterreich. Er würde eigentlich sehr gut in ein ORF-Szenario mit ÖVP und SPÖ als größte Fraktionen im Stiftungsrat und in der Regierung passen. Gut möglich aber, dass ich mich da verspekuliere.
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Haralds Meinung
Wenn ich Stefan Ströbitzer frage, ob ihn eine Rückkehr in den ORF, ins ORF-Management nicht doch reizen würde, winkt er lachend ab und verweist darauf, wie gut seine eigene Beratungsfirma laufe.
Ich würde ihm das Desinteresse an einer Rückkehr in den ORF gerne glauben, ganz gelingt mir das nicht. Ströbitzer positioniert sich als Berater für digitalen Medienwandel. Er ist, soweit ich das beurteilen kann, gut vernetzt in die SPÖ, aber mir scheint auch in die ÖVP, etwa in Niederösterreich. Er würde eigentlich sehr gut in ein ORF-Szenario mit ÖVP und SPÖ als größte Fraktionen im Stiftungsrat und in der Regierung passen. Gut möglich aber, dass ich mich da verspekuliere.
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