Michael Höllerer (Raiffeisen)
Inhalt
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Warum ist das wichtig?
- Raiffeisen ist einer der großen österreichischen Medieneigentümer mit dem Kurier und seinen Anteilen am marktbeherrschenden Druck,- Vertriebs- und Verlagskonzern Mediaprint sowie Profil. Mit seiner Beteiligung an Big Blue Marble (bisher: ORS), der Sende- und Streamingtochter des ORF. Mit dem Agrarverlag und der Raiffeisenzeitung und Beteiligungen an den Niederösterreichischen Nachrichten und der BVZ, an Falstaff, Leadersnet, Ärzteverlag und Börsianer.
- Michael Höllerer ist als Generaldirektor von Raiffeisen NÖ-Wien auch für die Medienbeteiligungen strategisch entscheidend.
Kontext: Raiffeisen und die Medien
Raiffeisen-Medien: Kurier, Profil, ORF-Sendertochter ORS und NÖN
Wer ist Michael Höllerer?
Geboren am 14. Jänner 1978.
Jurist und Finanzen. Der Magister der Rechtswissenschaften biegt bald in die Finanzwelt ab: Ab 2004 arbeitet Höllerer bei der Finanzmarktaufsicht, wird Abteilungsleiter.
Raiffeisen. Rasch dockt Höllerer bei Raiffeisen an, 2006 als Leiter des Vorstandssekretariats der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG. Vorsitzender ist damals Walter Rothensteiner, Vize Herbert Stepic, auch Karl Sevelda ist schon Vorstandsmitglied.
Finanzministerium, ÖVP. 2008 bis 2012 arbeitet Höllerer im Finanzministerium im Kabinett des damaligen Vizekanzlers und ÖVP-Chefs Josef Pröll, ab 2011 ist Maria Fekter (ÖVP) Finanzministerin.
Raiffeisen. 2012 wechselt Höllerer als Generalsekretär der Raiffeisen Zentralbank AG zurück in den Sektor, um zu bleiben und zu werden.
- 2014/15 ist er parallel zum Generalsekretär der Zentralbank Geschäftsführer der Raiffeisen Capital Management.
- 2015 bis 2017 ist Höllerer Vorstandsmitglied der Zentralbank, 2017 auch ihr Generalbevollmächtigter. Die RZB wird mit der Raiffeisen Bank International verschmolzen.
- 2018 bis 2020 ist er Generalbevollmächtigter der Raiffeisen Bank International AG.
- 2020 bis 2022 ist Höllerer CFO (Chief Financial Officer) der Raiffeisen Bank International AG.
- 2022 wird Höllerer Generaldirektor (Vorsitzender der Geschäftsleitung) der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien und Generaldirektor (Vorstandsvorsitzender) der Raiffeisenlandesbank Niederöstereich-Wien AG.
Medien. Höllerer widmet sich, soweit von außen wahrnehmbar, aufmerksam auch den Medienaktivitäten von Raiffeisen von Kurier bis ORS (Big Blue Marble) und NÖ Pressehaus, unterstützt vom medienerfahrenen Raiffeisen-Beteiligungsmanager Ammar Javed. 2024 äußerte er sich etwa in einem Standard-Interview grundsätzlicher zu den Medienbeteiligungen und seiner Sicht des Mediensektors.
Medien-Sammlung
Unter Generaldirektor Höllerer sammelt Raiffeisen im Medienbereich eine Reihe von Beteiligungen insbesondere an Special-Interest- und spezialisierten Medien:
- 2023 nahm Raiffeisen dem niederösterreichischen Bauernbund den Agrarverlag ab (Bauernzeitung, Unser Land, Leben am Land, Pferderevue, Besseres Obst, Der Pflanzenarzt, Der Winzer, Forstzeitung, Holzkurier, Reisen-Magazin, Natur und Genuss sowie Werbemittel). Hier wird 2025 Katharina Nehammer Geschäftsführerin.
- 2024 beteiligt sich Raiffeisen mit 25,1 Prozent am Finanzmagazin Börsianer (Verlag Wayne Financial Media).
- 2024 übernimmt der Ärzteverlag (50:50 Raiffeisen und Philipp Ita) von der Ärztekammer das Magazin Medizin populär.
- 2024 steigt Raiffeisen mit 25,1 Prozent bei der Wirtschafts-Personality-Plattform Leadersnet von Paul Leitenmüller ein.
- 2025 beteiligt sich Raiffeisen mit 25,1 Prozent an Wolfgang Rosams Genussmagazin Falstaff.
Auf der Agenda
NÖ Pressehaus. 2024 beantragt Raiffeisen zudem bei der Bundeswettbewerbsbehörde, seine 20 Prozent am Niederösterreichischen Pressehaus auf bis zu 28,7 Prozent aufzustocken. Jedenfalls bis 2025 wehrt sich die Diözese St. Pölten als Mehrheitseigentümer dagegen. Bisher zahlt Raiffeisen beim Pressehaus mit, hat aber nicht einmal ein Mandat im Aufsichtsrat.
Kurier. Im Frühjahr 2024 legt Raiffeisen ein formelles Gebot für die Komplettübernahme des Kurier an die deutsche Funke-Gruppe und den Insolvenzverwalter der Signa Holding. Raiffeisen hält schon die Mehrheit am Kurier mit knapp mehr als 50 Prozent und hat damit eine gute Verhandlungsposition. Bis weit ins Jahr 2025 einigen sich Raiffeisen und Funke-Gruppe nicht über den Preis der Kurier-Anteile.
Bei Mediaprint-Mitgesellschafter Kronen Zeitung unterschreiben Familie Dichand und Funke-Gruppe im Juni 2025 den Deal über die Komplettübernahme der Krone durch die Dichands, vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.
Mit neuen Besitzverhältnissen bei der Krone und auf Sicht auch beim Kurier müssen Familie Dichand und Raiffeisen für die gemeinsame Tochter Mediaprint einen neuen Modus, vielleicht auch eine neue Organisation mit anderen Aufgaben finden. Erster Konfliktpunkt wohl: Die bisher mit 70:30 vertraglich festgelegte Gewinnverteilung aus der Mediaprint an Krone und Kurier.
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