Medienförderungen in Österreich
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Warum ist das wichtig?
Die Finanzierung von professionellem Journalismus und anderen Medieninhalten wird immer schwieriger.
- Werbebuchungen gehen zum großen Teil an globale Digitalkonzerne wie Alphabet mit Google und Youtube, Meta mit Instagram, Facebook und Whatsapp, Amazon, Bytedance mit Tiktok und Co.
- Userinnen und User sind bisher nicht im nötigen Ausmaß bereit, für digitale Newsinhalte zu bezahlen. Auch hier machen Netflix, Amazon und Co journalistischen Medien Konkurrenz ums Budget der Nutzer:innen.
Öffentliche Medienförderungen können diese Schwierigkeiten abfedern. Sie erhöhen aber auch die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Politik.
- rund 74 Millionen Euro vergibt der Bund an formellen Medienförderungen für private Medien.
- rund 194 Millionen Euro vergeben öffentliche Stellen und Unternehmen teils als informelle Medienförderungen.
- bis 710 Millionen Euro öffentliche Beihilfe bekommt der ORF über den ORF-Beitrag (im Jahresschnitt 2024 bis 2026).
Informelle Medienförderung über Werbebuchungen öffentlicher Stellen wurden und werden in Österreich auch mit der Hoffnung auf positive oder zumindest nicht allzu negative Berichterstattung verbunden. Das zeigten Chats und Aussagen, die durch Ermittlungen bekannt wurden.
Was verstehe ich unter Medienförderungen?
- Medienförderungen sind hier öffentliche und finanzielle Unterstützungen für klassische Medien. Da gibt es einerseits formelle Medienförderungen vor allem des Bundes wie wie Privatrundfunkförderung, Presseförderung, Digitaltransformationsförderung oder ab 2024 auch eine Journalismusförderung (offiziell heißt sie Qualitätsjournalismusförderung, wird dem Titel aber nicht ganz gerecht, deshalb nenne ich sie Journalismusförderung).
- Der verpflichtende ORF-Beitrag ist nach meinem Verständnis ebenfalls eine öffentliche Medienförderung. Er ist im Verständnis der EU wie zuvor die GIS eine staatliche Beihilfe.
- Informelle Medienförderungen sind (nicht allein) aus meiner Sicht Werbebuchungen öffentlicher Stellen. Öffentliche Stellen wie etwa der Großbucher Stadt Wien haben selbst schon öffentlich bekundet, dass sie solche Werbeschaltungen zumindest auch als Medienförderungen einsetzen.
Österreichs Medienförderungen und ihr Volumen im Überblick
Österreichs formelle und informelle Medienförderungen (auch im weiteren Sinne wie die Filmproduktionsförderung Fisa+) habe ich in diesem Chart zusammengefasst. Die einzelnen Förderungen, und wer sie beantragen kann, erkläre ich darunter mit Links zu konkreten Förderergebnissen.
Die Förderungen werden meist in zwei Antragsterminen ausgeschüttet, der erste umfasst üblicherweise den größten Teil der Förderung.
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Qualitätsjournalismusförderung (oder eher: Journalismusförderung)
Die neueste Medienförderung Österreichs wurde 2024 erstmals und gleich zweimal für 2023 und 2024 vergeben (weil die EU-Prüfung den Start verzögerte wurde ein Jahr nachträglich ausgeschüttet).
Wieviel?
20 Millionen Euro pro Jahr.
An wen?
Tageszeitungen mit mindestens 6 Redakteur:innen, Wochenzeitungen (2 Redakteur:innen), Monatsmagazine (2) sowie textbasierte Online-Nachrichtenportale (3), die keine Parteimedien sind.
Ausgeschlossen sind Medien, die aktuell wegen Verhetzung oder Aufforderung zu terroristischen Straftaten strafrechtlich rechtskräftig verurteilt wurden.
Wofür?
Der Großteil der Förderung (15 Millionen Euro) wird, gestaffelt von 8000 bis 3000 Euro pro Job, für journalistische Vollzeit-Arbeitsplätze vergeben. Für Auslandskorresondent:innen gibt es 10.000 Euro. Bonuszahlungen von je zehn Prozent Aufschlag für Redaktionsstatute, Fehlermanagementsysteme, Qualitätssicherungssysteme, Frauenförderpläne. Aufschläge gibt es zudem für Regionalberichterstattung (20 Prozent), Auslandsberichterstattung (10 Prozent), Abgeltung für Leseexemplare für Schulen und für Aus- und Fortbildungskosten in Unternehmen.
Gefördert werden auch Aus- und Fortbildungseinrichtungen für Journalismus wie Fjum, Medienkolleg; medienpädagogische Organisationen wie Mischa des Zeitungsverbandes, Journalist:innenclubs wie Concordia; Selbstkontrolle wie Presserat und Werberat, Medienforschungsprojekte.
Wer bekommt am meisten?
Stand Journalismusförderung 2024:
- Regionalmedien Austria (RMA): 2,55 Millionen Euro (Gratiswochenzeitungen inklusive Bezirksrundschau der Moser Holding, ohne diese: 2,1 Millionen Euro.
- Kronen Zeitung (Mediaprint): 2,3 Millionen Euro
- Kurier (Mediaprint): 1,6 Millionen Euro
- Kleine Zeitung (Styria): 1,3 Millionen Euro
- Standard (Bronner): 1,17 Millionen Euro
- Die Presse (Styria): 0,96 Millionen Euro
- Österreich/Oe24 (Fellner): 0,76 Millionen Euro
- Heute (TX, Dichand, Periodika): 0,72 Millionen Euro
Danach folgen die Bundesländerzeitungen Tiroler Tageszeitung, Oberösterreichische Nachrichten, Salzburger Nachrichten, Vorarlberger Nachrichten.
Übersicht vergebene Förderungen (Open Data der RTR)
Wer entscheidet?
Die Medienbehörde KommAustria, zuständig ist Behördenmitglied Martina Hohensinn, unterstützt von einem Beirat.
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Digitaltransformationsförderung
Gibt es seit 2022. Weil lange angekündigt, aber durch EU-Prüfung verzögert, wurden im ersten Jahr gleich 54 Millionen Euro ausgeschüttet.
Wieviel?
20 Millionen Euro pro Jahr. Beim Start 2022 waren es einmalig 54 Millionen Euro.
An wen?
Gefördert werden klassische Medienunternehmen, insbesondere verlegerischer Herkunft, aber auch TV und Radio kommerziell wie nicht kommerziell. Keine reinen Onlinemedien. Gewalt- und Terroraufrufe, Verhetzung sind Ausschlussgründe.
Wofür?
Digitale Transformation klassischer Medien und Medienunternehmen, also die Umstellung auf digitale Publikation und Organisation, und die kann von Journalismus insbesondere Datenjournalismus bis zu Verwaltung, Organisation, Vertrieb, Workflows gehen.
Eine Basisförderung, "Anreizförderung" genannt, von bis zu einem Drittel der Gesamtfördersumme, ist Tages- und Wochentiteln vorbehalten.
Projektförderung für Transformation, Digitaljournalismus oder Barrierefreiheit deckt bis zu 50 Prozent von Projektkosten ab.
Wer bekommt am meisten?
Stand 2024, erster Antragstermin. Von mir Konzernen zugeordnet.
- Mediaprint 2,8 Millionen, davon 1,27 an die Kronen Zeitung und 0,93 Millionen an den Kurier.
- Styria 2,4 Millionen, davon 1,08 an die Kleine Zeitung und 0,95 an die Presse.
- Russmedia 1,46 Millionen, davon 0,67 Millionen an die Vorarlberger Nachrichten.
- Fellner-Mediengruppe 1,18 Millionen.
- Standard-Gruppe 1,17 Millionen.
- Wimmer Holding 1,04 Millionen.
Übersicht vergebene Förderungen (Open Data der RTR)
Wer entscheidet?
Die Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH RTR, zuständig ist Geschäftsführer Wolfgang Struber, unterstützt von einem Beirat.
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Privatrundfunkförderung
Wieviel?
25 Millionen für kommerzielle Privatsender, 6,25 Millionen für nicht kommerzielle Privatsender – mit Mitte 2024 wurden die Förderungen erhöht.
Die Förderung gibt es seit 2010 für kommerzielle Privatsender, zum Start dotiert mit 15 Millionen und 2019 aufgestockt auf 20 Millionen Euro pro Jahr, sowie für nicht kommerzielle Privatsender wie Okto oder Orange mit zunächst 3, ab 2022 5 Millionen Euro pro Jahr.
An wen?
Kommerzielle und nicht kommerzielle private Radio- und TV-Sender.
Wofür?
Gefördert werden Sendungen und Formate, die im weiteren Sinne im öffentlichen Interesse sind, etwa Nachrichten, Doku- und Talkformate, aber etwa auch Morning Shows. Zudem Ausbildung und Medienforschung.
Wer bekommt am meisten?
Stand 2024 (erster Antragstermin). Von mir Konzernen zugeordnet.
Kommerziell:
- ProSiebenSat1Puls4 insgesamt 3,69 Millionen Euro, davon 1,38 für Puls 24, 1,23 für Puls 4 und 1,08 für ATV.
- Mediaprint 2,2 Millionen Euro, davon 0,93 für Krone TV, 0,75 für Kurier TV und 0,53 für Kronehit.
- Fellner-Gruppe 1,48 Millionen Euro, davon 0,94 für Oe24TV und jeweils rund 0,27 Millionen für Radio Austria und Antenne Salzburg.
- Servus TV 1,37 Millionen Euro.
Nicht kommerziell:
- Okto (Wien) 0,69 Millionen Euro.
- Dorf TV (Linz) 0,48 Millionen Euro.
- FS 1 (Salzburg) 0,39 Millionen Euro.
Übersicht vergebene Förderungen (Open Data der RTR)
Wer entscheidet?
Die Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH RTR, zuständig ist Geschäftsführer Wolfgang Struber, unterstützt von einem Beirat.
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Podcastförderung
Wieviel?
0,5 Millionen Euro pro Jahr.
Laut Initiativantrag zum KommAustria-Gesetz von ÖVP und Grünen, im Juni 2024 eingebracht, samt Erhöhung der Privatfundfunkfonds.
An wen und wofür?
Für Podcasts zu Medien- und Digitalkompetenz, Information, Kultur, Bildung, Wissenschaft sowie Forschung, täglich, wöchentlich oder abgeschlossene Reihen mit Mindestlängen und Mindestdownloads ab 10.000 pro Folge. Erste Vergabe 2024.
Wer entscheidet?
Die Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH RTR, zuständig ist Geschäftsführer Wolfgang Struber, unterstützt von einem Beirat.
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Digitalisierungsfonds
Wieviel?
1,5 Millionen Euro (2024 bis 2029).
An wen und wofür?
Rundfunksender, die etwa auf DAB+ starten, für technische Umstellungs- und Übertragungskosten, eine Art Anschubfinanzierung.
Wer entscheidet?
Die Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH RTR, zuständig ist Geschäftsführer Wolfgang Struber, unterstützt von einem Beirat.
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Presseförderung
Die Presseförderung für Tages- und Wochenzeitungen wurde schon 1975 eingeführt, mit demselben Bundesgesetzblatt wie die Parteienförderung.
Wieviel?
Rund 8 Millionen Euro pro Jahr.
An wen?
Täglich oder wöchentlich erscheinende General-Interest-Kaufzeitungen. Sie müssen überwiegend verkauft (und nicht gratis vertrieben) werden.
Anträge und Klagen der Fellner-Mediengruppe auf Presseförderung für die Kaufvariante Österreich wurden 2023 bis hinauf zum Obersten Gerichtshof abgewiesen: Österreich und die Gratisvariante Oe24 seien nicht getrennt zu sehen – und damit in Summe überwiegend gratis.
Wofür?
- Vertriebsförderung geht an alle Kauf-Tageszeitungen und Kauf-Wochenzeitungen, bei mehreren Titeln wird sie abnehmend gestaffelt. Die Kronen Zeitung bekommt etwa rund 200.000 Euro Vertriebsförderung aus der Presseförderung, ihr Mediaprint-Konzernkollege Kurier rund 160.000 Euro. (2023)
- Besondere Förderung zum Erhalt der regionalen Vielfalt erhalten ausschließlich Kauf-Tageszeitungen, die weder national noch in einem Bundesland eine marktbeherrschende Stellung haben. Das sind 2024 noch Die Presse, Der Standard und Neue Vorarlberger Tageszeitung, das Oberösterreichische Volksblatt der ÖVP stellte seine Print-Erscheinung mit Ende 2023 ein.
Bis 2023 gab es noch in der Presseförderung eine Qualitätsförderung für Korrespondent:innen, Ausbildung, Leseförderung in Schulen, Presserat. Sie ist zur Qualitätsjournalismusförderung (oben) gewandert.
Wer bekommt am meisten?
Stand 2024, die drei Titel erhalten neben der allgemeinen Vertriebsförderung noch die "besondere" Förderung für regionale Vielfalt, die nur nicht marktbeherrschende Tageszeitungen bekommen:
- Die Presse (Styria) 1,53 Millionen Euro
- Der Standard (Bronner) 1,33 Millionen Euro
- Neue Vorarlberger Tageszeitung (Russmedia) 0,96 Millionen Euro
Das Oberösterreichische Volksblatt der Landes-ÖVP, über viele Jahre ebenfalls Empfänger besonderer Förderung mit zuletzt 2023 0,85 Millionen Euro, wurde mit Jahreswechsel 2023/2024 als Tageszeitung eingestellt und erscheint nur noch online und als Gratismonatsmagazin.
Übersicht vergebene Förderungen (Open Data der RTR)
Wer entscheidet?
Die Medienbehörde KommAustria, unterstützt von einem Beirat.
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Publizistikförderung
Wieviel?
340.000 Euro pro Jahr.
An wen und wofür?
Zwischen vier und 40 Mal pro Jahr erscheinende überregionale, überwiegend verkaufte Printtitel, die laut Gesetz "Fragen der Politik, der Kultur oder der Weltanschauung (Religion) oder der damit zusammenhängenden wissenschaftlichen Disziplinen auf hohem Niveau abhandeln, sich nicht ausschließlich an ein Fachpublikum wenden und dadurch der staatsbürgerlichen Bildung dienen".
Wer bekommt am meisten?
- Saat (evangelische Zeitung für Österreich) 13.600 Euro
- Südwind 12.186,30
- Zeitschrift Menschen 12.186,30
- Ballesterer 10.155,30
- Kirche In 10.155,30
- Kurswechsel 10.155,30
- Schulheft 10.155,3
Übersicht vergebene Förderungen (Open Data der RTR)
Wer entscheidet?
Die Medienbehörde KommAustria, unterstützt von einem Beirat.
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Fernsehfonds für TV-Produktionen
Wieviel?
13,5 Millionen Euro pro Jahr.
An wen?
Produktionsfirmen für Filme, Serien, Dokus für öffentlich-rechtliche wie private Sender.
Wofür?
Fördert Produktionen in Österreich.
Wer bekommt am meisten?
Stand 2004 bis 2023.
- Soko Donau, Satel Film, 34,4 Millionen Euro für 20 Staffeln (ohne Soko Linz und 2 Soko-Filme).
- Maximilian, MR Film, 3,2 Millionen Euro, 2015 – höchste Einzelförderung für eine Produktion.
- Vienna Blood, MR Film, 5,05 Millionen Euro 2018 und 2020 für zwei Staffeln.
Übersicht vergebene Förderungen (Open Data der RTR)
Für Kino-und Streamingproduktionen gibt es seit 2023 die ungedeckelte Fisa+-Förderung, die das AWS (Austria Wirtschaftsservice) für das Wirtschaftsministerium abwickelt. Für Film- und TV-Produktionen gibt es zudem regionale Förderungen der Bundesländer.
Wer entscheidet über den Fernsehfonds?
Die Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH RTR, zuständig ist Geschäftsführer Wolfgang Struber, unterstützt von einem Beirat.
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ORF-Beitrag
Der ORF-Beitrag ist nach EU-Definition eine öffentliche Beihilfe. Die ab 2024 für Hauptwohnsitze und Unternehmen verpflichtenden 15,30 Euro pro Monat (plus Landesabgaben in Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol) bringen dem ORF im Jahresschnitt 2024 bis 2026 jeweils bis zu 710 Millionen Euro ein, mehr als zwei Drittel seiner Gesamteinnahmen.
Der ORF darf das Geld nur verwenden, um seinen vom ORF-Gesetz vorgegebenen, sehr breit definierten öffentlichen Auftrag von Information bis Unterhaltung zu erfüllen.
Wer entscheidet?
Über die Höhe des Beitrags entscheidet der Stiftungsrat des ORF auf Antrag des ORF-Generaldirektors oder der Generaldirektorin, die Medienbehörde KommAustria überprüft das rechtmäßige Zustandekommen.
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Wiener Zeitung: Vom Bund finanziertes Onlinemedium
Die dem Bundeskanzleramt unterstellte und dem Bund gehörende Wiener Zeitung-Gruppe erhält seit 2023 16,5 Millionen Euro pro Jahr vom Bund für Medienaktivitäten, darunter 7,5 Millionen Euro für den Betrieb des Onlinemediums WZ unter wienerzeitung.at.
Private Medien, etwa organisiert im Zeitungsverband, kritisieren das als Marktverzerrung.
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Informelle Medienförderung: Werbung öffentlicher Stellen
Rund 200 Millionen Euro investieren öffentliche Stellen von Bundeskanzleramt und Ministerien über Länder und Gemeinden bis zu öffentlichen Firmen wie ÖBB und Verbund, Institutionen, Verbänden, Organisationen in Werbung. Eines der größten Werbebudgets haben Land und Gemeinde Wien.
Ein Schwerpunkt der Buchungen liegt traditionell auf Boulevardmedien, nicht immer lässt sich das mit ihren Nutzungsdaten erklären, wie etwa das Medienhaus Wien (finanziert von Bundesländerverlagen und Standard) in seiner Studienserie "Scheinbar transparent" aufzeigte, hier als PDF verlinkt.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt seit 2021 auch mit Hausdurchsuchungen bei Medien wegen des Verdachtes auf Zusammenhänge zwischen öffentlichen Werbebuchungen und Erwartungen in beziehungsweise Versprechungen von redaktionellen Inhalten bei einzelnen Boulevardmedien.
Wer muss Buchungen melden?
Mehr als 5000 öffentliche Stellen (die derRechnungshof prüft), müssen ihre Buchungen seit 2012 laut Medientransparenzgesetz der Medienbehörde KommAustria quartalsweise melden. Ab 2024 sind Buchungen halbjährlich zu melden, Ausnahmen wurden gestrichen.
Wer bekommt am meisten?
Stand 2023 (Gesamtjahr, 194 Millionen insgesamt gemeldet); vor einer Reform ab 2024, die Ausnahmen für nicht periodische Medien und Buchungen unter 5000 Euro pro Quartal gestrichen hat. Zuordnungen zu Konzernen hier auf Basis von Berechnungen des Standard, gerundet.
- Mediaprint 26,5 Millionen Euro
- ORF 25,7 Millionen Euro
- Styria 14 Millionen Euro
- Google 13,5 Millionen Euro
- Heute 9,5 Millionen Euro
- Fellner-Mediengruppe 9 Millionen Euro
Übersicht Medientransparenz-Meldungen bei der RTR.
Mehr zu Medientransparenz und Werbung öffentlicher Stellen auf diemedien.
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Regionale Medienförderung: Wiener Medieninitiative
Die Stadt Wien fördert über die Wirtschaftsagentur Wien Medienprojekte bestehender Medienunternehmen mit bis zu 100.000 Euro sowie Medien-Startups mit bis zu 10.000 Euro über die Wiener Medieninitiative.
Wer bekam am meisten?
Bis Frühjahr 2024 erhielten 21 Projekte den Höchstbetrag, darunter der Morgennewsletter und das "Arena"-Veranstaltungsformat des Falter, Biorama Business des gleichnamigen Nachhaltigkeitsmagazins, das Magazin Träum dein Wien der Wiener Bezirkszeitung (RMA), Tagebuch Online des gleichnamigen Magazinverlags, der Reportage-Podcast Thinsliced, die_chefredaktion mit dem Biber Newcomer Netzwerk, Andererseits, Selfmaid des Echo-Medienhaus, das C/O Vienna Magazine des Redaktionsbüro Ost, Wechselweise.net, Bauertothepeople, myGiulia, Taste of Place, Burst your Bubble, das Nachhaltigkeits-Businessmagazin Acker, Zeig mir Wien, Zimt Print, Objects Magazine und Schülerblog, SpazierMagazin.
Hinweis: diemedien. wurde von der Wiener Medieninitiative als Medienprojekt gefördert, es zählt aber zu den kleinsten Medienprojekten.
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Medienförderungen international
Förderungen für private Medien gibt es auch in anderen europäischen Ländern; Skandinavien gilt österreichischen Verlegern als Vorbild. Hier findest du ein paar Schlaglichter, Stand 2023.
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Updates
Sonderförderungen
Als die Werbeeinnahmen und Vertriebsmöglichkeiten von Medien mit den Corona-Lockdowns einknickten, erfand die Bundesregierung von ÖVP und Grünen neben einer massiven Infokampagne zu Covid-19 und Impfung als Sofortmaßnahme 2020 zudem eine Covid-Sonderförderung für Verlage und Privatsender im Umfang von 32 Millionen Euro.
Die Sonderförderung für Verlage bemaß sich, vor allem zugunsten der Gratistageszeitungen, denen mit den Lockdowns der Vertrieb einknickte, an der Druckauflage des Vorjahres.
Timelines
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Sonderförderungen
Als die Werbeeinnahmen und Vertriebsmöglichkeiten von Medien mit den Corona-Lockdowns einknickten, erfand die Bundesregierung von ÖVP und Grünen neben einer massiven Infokampagne zu Covid-19 und Impfung als Sofortmaßnahme 2020 zudem eine Covid-Sonderförderung für Verlage und Privatsender im Umfang von 32 Millionen Euro.
Die Sonderförderung für Verlage bemaß sich, vor allem zugunsten der Gratistageszeitungen, denen mit den Lockdowns der Vertrieb einknickte, an der Druckauflage des Vorjahres.
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